# taz.de -- Morde an Umweltschützern: Lebensgefahr für Ökoaktivisten
       
       > Pro Woche werden weltweit vier Umweltschützer ermordet. Die meisten Toten
       > gibt es in Brasilien, in Kolumbien und auf den Philippinen.
       
 (IMG) Bild: Wildtierschützer ist einer der gefährlichsten Jobs der Welt
       
       Die Zahl der ermordeten Umweltaktivisten ist mit weltweit 197 im
       vergangenen Jahr zum ersten Mal seit vier Jahren nicht gestiegen. Dies geht
       aus Zahlen hervor, die die NGO Global Witness und der britische Guardian
       [1][veröffentlichten]. Danach müssen derzeit jede Woche irgendwo auf der
       Welt vier Umweltaktivisten ihr Leben lassen, weil sie Geschäftemachern im
       Weg stehen. 2016 hatte die Zahl der bei Auseinandersetzungen um Wilderei,
       Bergbau, Infrastrukturprojekte oder Pflanzungen Ermordeten mit 201 einen
       Höchststand erreicht – er liegt etwa vier mal so hoch wie bei Beginn der
       jährlichen Aufzeichnungen 2002.
       
       Die Gefahr für Ökoaktivisten ist laut Global Witness in entlegenen
       Urwäldern in sich entwickelnden Ländern am höchsten, vor allem in
       Lateinamerika. Brasilien war 2017 erneut mit 46 Toten das gefährlichste
       Land für Umweltschützer. Das zweite Land auf der Todesliste sind die
       Philippinen mit 41 Ermordeten – erst im Dezember starben dort acht Bauern
       angeblich durch Regierungssoldaten, weil sie sich gegen eine Kohlemine und
       eine Kaffeeplantage auf ihrem Land wehrten.
       
       Die Zahl der Toten war auch in Kolumbien mit 32 im vergangenen Jahr
       besonders hoch – Global Witness macht hierfür Landkonflikte und ein
       Machtvakuum in vorher Farc-dominierten Regionen verantwortlich. In Mexiko
       starben im gleichen Zeitraum 15, in der Demokratischen Republik Kongo 13
       Umweltaktivisten.
       
       Der Kampf um Land für Ackerbau hat laut Global Witness Morde wegen
       Auseinandersetzungen um Bergbau als Hauptgrund für die Toten abgelöst.
       Wildtierschützer ist aber nach wie vor einer der gefährlichsten Jobs
       weltweit: Weil sie Elefanten oder Nashörner vor Wilderern bewachten, kamen
       im vergangenen Jahr 21 Menschen weltweit ums Leben.
       
       Und das Morden geht weiter: Am vergangenen Dienstag haben kambodschanische
       Soldaten in einer für Holzschmuggel bekannten Region drei Waldschützer
       getötet. Es handelte sich offenbar um eine Vergeltungsaktion dafür, dass
       die Getöteten Kettensägen und Motorräder von Vietnamesen beschlagnahmt
       hatten, die illegal Bäume fällten.
       
       4 Feb 2018
       
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 (DIR) [1] https://www.theguardian.com/environment/2018/feb/02/almost-four-environmental-defenders-a-week-killed-in-2017?CMP=share_btn_tw
       
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 (DIR) Kai Schöneberg
       
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