# taz.de -- Gefahreneinschätzung zu Terrorismus: Andauernde Bombenangst
       
       > Die Gefahr für islamistische Anschläge bleibt für die nächsten zehn Jahre
       > bestehen. So lautet die Prognose des Berliner Polizeipräsidenten.
       
 (IMG) Bild: Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt denkt nach, jedoch nicht über seinen undifferenzierten Terrorismusbegriff
       
       New year, new fears: Der Berliner Polizeipräsidenten Klaus Kandt verkündete
       seine Einschätzung über die allgemeine Terrorgefahr in Deutschland. „Die
       militärische Niederlage des IS ist das eine, das andere sind aber die
       Aufrufe an die Gefährder, in den Heimatländern in Europa Taten zu begehen“,
       erklärte er der Deutschen Presseagentur. Für die nächsten zehn Jahre stelle
       er sich auf eine angespannte Lage ein, gegen die es Strategien bedürfe.
       
       Als mögliche Schutzmaßnahmen nennt er Bauarbeiten an bestimmten Orten in
       Großstädten, wie etwa Verengungen von Straßen oder zusätzliche Poller, die
       verhindern sollen, dass LKWs auf Fußgängerzonen einfahren. Auch Sperren
       durch abgestellte Polizeiautos könnten für Blockaden nützlich sein, dazu
       generell eine erhöhte Polizeipräsenz.
       
       Er fügt hinzu: „Besser werden sollten wir auch noch bei der Überwachung von
       Messenger-Diensten.“ Das gehöre zu den Lehren aus dem Anschlag, der im
       Dezember 2016 mit einem LKW auf dem Berliner Breidscheitplatz verübt wurde.
       
       Dabei beschränkt Kandt sich ausschließlich auf islamistischen Terror und
       benutzt ihn synonym mit Terrorismus allgemein. Unerwähnt bleiben so
       rechtsextremer, antisemitischer und rassistischer, aber auch
       frauenfeindlicher, LGBT-feindlicher und christlich-fundamentalistischer
       Terror. Gruppierungen wie der NSU oder Reichsbürger kommen nicht vor.
       
       2017 zählte das BKA [1][681 antisemitische Straftaten] (die Dunkelziffer
       wird viel höher geschätzt) allein im ersten Halbjahr sowie 264 Anschläge
       auf Asylunterkünfte. ProAsyl und die Amadeu Antonio Stiftung zählten im
       vergangenen Jahr insgesamt [2][1.713 Angriffe] gegen Geflüchtete. Auffällig
       ist der Anstieg seit den Bundestagswahlen. Weitere rassistische Fälle und
       rechtsextreme Angriffe auf linke Institutionen und Personen kommen hinzu.
       Zum Vergleich: 2017 gab es einen islamistisch motivierten Angriff in
       Deutschland.
       
       5 Jan 2018
       
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