# taz.de -- Drei Jahre Haft für Homosexuelle: 14 Männer in Ägypten verurteilt
       
       > Homosexuelle werden in Ägypten zunehmend verfolgt, 70 Menschen wurden
       > seit September inhaftiert. Ein Gesetz zur Kriminalisierung von
       > Homosexualität ist geplant.
       
 (IMG) Bild: Die Regenbogenfahne bei diesem Konzert von Mashrou Leila hat im September die Repressionswelle ausgelöst
       
       Kairo afp | Ein Gericht in Kairo hat 14 homosexuelle Männer zu jeweils drei
       Jahren Haft verurteilt. Wie ihr Anwalt Ischak Wadie am Sonntag mitteilte,
       wurden sie wegen „anormaler“ sexueller Beziehungen verurteilt. Demnach
       kamen sie nach Zahlung einer Kaution von umgerechnet 230 Euro bis zum
       Beginn der Berufungsverfahren frei. Die Verfahren gegen drei weitere
       Angeklagte seien aus verfahrenstechnischen Gründen vertagt worden.
       
       Homosexualität als solche ist nach ägyptischem Recht zwar nicht strafbar,
       allerdings sehen sich Schwule in jüngster Zeit zunehmender Verfolgung unter
       dem Vorwurf der „Unzucht“ oder der „Beleidigung der Religion“ ausgesetzt.
       Nachdem Ende September Besucher eines Popkonzerts in Kairo die
       Regenbogenflagge – ein internationales Symbol der Schwulen- und
       Lesbenbewegung – schwenkten, wurden nach Angaben der Behörden 31 Menschen
       festgenommen.
       
       Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sprach hingegen von
       mehr als 70 Festnahmen. Einige der Festgenommenen hätten Analuntersuchungen
       über sich ergehen lassen müssen.
       
       Anfang November verurteilte Amnesty einen im ägyptischen Parlament
       diskutierten Gesetzentwurf zur Kriminalisierung von Homosexualität scharf.
       Er sieht Strafen von ein bis drei Jahren Gefängnis für „Ersttäter“ vor.
       Dabei spielt es keine Rolle, ob der gleichgeschlechtliche Sex in der
       Öffentlichkeit oder in privaten Räumen stattgefunden hat. Für
       „Wiederholungstäter“ ist eine fünfjährige Haftstrafe vorgesehen.
       
       Die Bundesregierung hatte sich Mitte Oktober „sehr besorgt“ über die
       Festnahmen in Ägypten geäußert.
       
       27 Nov 2017
       
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