# taz.de -- Geraubter John-Lennon-Nachlass: Polizei präsentiert Fundstücke
       
       > 2006 wurden in New York private Gegenstände des ermordeten Beatles-Sänger
       > John Lennon gestohlen. In Berlin sind die Sachen wieder aufgetaucht.
       
 (IMG) Bild: Zwei Brillen, die einst John Lennon gehörten, präsentiert von der Berliner Polizei
       
       Am Dienstag saß die versammelte Hauptstadtpresse im Berliner
       Polizeipräsidium in Tempelhof, wo Polizei und Staatsanwaltschaft stolz
       einen spektakulären Fahndungserfolg präsentierten: rund 100 persönliche
       Gegenstände des 1980 ermordeten Beatles-Sängers John Lennon.
       
       Gestoßen waren die Behörden auf die Sachen per Zufall. Ein kleines
       Online-Auktionshaus meldete Anfang des Jahres Insolvenz an. In dessen Lager
       befanden sich Briefe, Rechnungen, vergilbte Zigaretten und drei Tagebücher
       des Ex-Beatles John Lennon, eines davon aus seinem Todesjahr. Der
       Insolvenzverwalter wurde misstrauisch und wandte sich ans LKA.
       
       Die Behörden machten sich daran zu prüfen, ob die Dinge echt sein könnten.
       Dazu flogen sie sogar nach New York, um Lennons Witwe Yoko Ono zu
       vernehmen. Aus deren Wohnung waren die Sachen 2006 gestohlen worden. Bewegt
       berichteten die Ermittler, wie Ono beim Betrachten der Fotos „deutliche
       Gefühlsregungen“ zeigte: Bestanden davor noch Zweifel, dass die Sachen echt
       waren – ab dem Moment waren sie verflogen.
       
       Dass die gestohlenen Dinge nach einer längeren Reise am Ende in Berlin
       landeten, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Die Beatles selbst traten
       nämlich nie in der Hauptstadt auf. Die Jugendzeitschrift Bravo wollte sie
       Mitte der 1960er herlocken, das klappte nicht – deutsche „Beatles-Stadt“
       ist Hamburg.
       
       In Deutschland bleiben werden die Lennon-Besitztümer nicht: Yoko Ono möchte
       sie zurückhaben. Aber immerhin: Nun hat auch die Hauptstadt ein Kapitel
       Beatles-Geschichte. Mindestens einer dürfte sich darüber freuen: der
       Mitarbeiter der Berliner Polizei, der auf der Pressekonferenz mit einem
       großflächig bedruckten T-Shirt der Band ein Denkmal setzte.
       
       21 Nov 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sophie-Isabel Gunderlach
       
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