# taz.de -- Digital gegen sexistische Werbung: Pinkstinks startet Monitoringprojekt
       
       > Auf der Plattform www.werbemelder.in wird sexistische Werbung
       > dokumentiert. Ob das Unternehmen zur sensibleren Reklame animiert?
       
 (IMG) Bild: Selbst handeln oder melden? Von Aktivist*innen übermaltes Werbeplakat
       
       Berlin taz | Wer zukünftig nicht kommentarlos hinnehmen will, wenn
       Frauenkörper zu Sexobjekten gemacht oder auf das Hausfrauendasein
       beschränkt werden, der kann nun handeln. Handy zücken, Foto machen und bei
       [1][www.werbemelder.in] hochladen – das wünscht sich die
       Protestorganisation „Pinkstinks“, die das neue Monitoringportal betreibt.
       
       Bereits innerhalb weniger Stunden, nachdem die Seite am Mittwoch online
       ging, füllte sich die interaktive Deutschlandkarte mit Werbung, die
       User_innen aus allen Ecken Deutschlands hochluden. „Wir müssen unzählige
       Eingänge einpflegen“, sagt Stevie Meriel Schmiedel von der Geschäftsführung
       von Pinkstinks.
       
       Pinkstinks kommentiert die Beiträge anhand der Kategorien nicht-sexistisch,
       sexistisch und stereotyp. Vereinzelt gibt es aber auch Penisbilder,
       Beleidigungen und Gewaltdrohungen. „So etwas sind wir leider gewohnt“,
       kommentiert Schmiedel diese Verteidiger der Männlichkeit.
       
       Pinkstinks hofft, mit dem Monitoring Kritik an sexistischer Werbung auch in
       den ländlichen Raum zu tragen. Während Schmiedel ein Umdenken bei den
       großen Werbeagenturen feststellt, dokumentiere der Großteil der Meldungen
       die Werbung kleiner und mittelständischer Unternehmen.
       
       Viele Meldungen erhalte Pinkstinks von Mädchen aus Dörfern und
       Kleinstädten: „Der Herrenwitz, der in der Großstadt längst verpönt ist,
       erntet dort noch Schenkelklopfer“. Neben dem Monitoringprojekt will
       Pinkstinks mit Plakaten, Flyern, Bierdeckeln und Vortragsreihen aufklären
       und sensilibisieren. Finanzielle Unterstützung erhält Pinkstinks vom
       Familienministerium.
       
       Nicht zuletzt ist www.werbemelder.in auch ein nützliches Handwerkzeugs für
       all jene, die das Problem sexistischer Werbung gerne in Form einer
       künstlerischen Umgestaltung praktisch angehen.
       
       12 Oct 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://werbemelder.in/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominik Koos
       
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