# taz.de -- Nach Nepal abgeschobene Schülerin: Bivsi ist zurückgekehrt
       
       > Vor zwei Monaten musste die 15-Jährige mit ihren Eltern ausreisen. Am
       > Mittwoch kam sie nach Duisburg zurück. Mitschüler und Politiker hatten
       > sich für sie eingesetzt.
       
 (IMG) Bild: Bivsi (2 v. r.) wird von MitschülerInnen am Flughafen Düsseldorf in Empfang genommen
       
       Düsseldorf epd | Rund zwei Monate nach ihrer Abschiebung ist die Schülerin
       Bivsi Rana mit ihren Eltern von Nepal nach Deutschland zurückgekehrt. Die
       15-Jährige wurde am Mittwochmorgen auf dem Düsseldorfer Flughafen von
       zahlreichen Mitschülern, Freundinnen und Schulvertretern mit Jubel und
       Beifall empfangen. „Welcome home, Bivsi“ und „Herzlich willkommen“ war auf
       selbst gemalten Plakaten und Transparenten zu lesen.
       
       Die Maschine mit der Flugnummer EY023 landete von Abu Dhabi kommend um 7.10
       Uhr in Düsseldorf. Bivsis älterer Bruder Biswash, der nicht mit ausgewiesen
       worden war, nahm unter Tränen als erster seine Schwester in den Arm. „Ich
       bin froh, wieder zu Hause zu sein“, sagte die 15-Jährige. Mitschülerinnen
       und Mitschüler hielten Plakate mit roten Herzen und herzförmige Luftballons
       in die Höhe.
       
       Im Gegensatz zu den Eltern, die bereits 1998 nach Deutschland gekommen
       waren, war Bivsis Bruder erst vor zwei Jahren für eine Ausbildung mit einem
       normalen Visum eingereist. Er durfte bleiben, während Bivsi und ihre Eltern
       am 29. Mai abgeschoben wurden, da ihr Asylantrag in allen Instanzen
       abgelehnt worden war.
       
       Der Fall des Mädchens sorgte bundesweit für Aufsehen. Trotz der
       Rechtmäßigkeit der Abschiebung setzten sich Mitschüler, der Duisburger
       Oberbürgermeister Sören Link (SPD), das Land NRW und der Petitionsausschuss
       des Landtags für eine Rückkehr der Familie ein. Bivsis Rückkehr wurde nun
       zunächst mit einem sogenannten Schüleraustauschvisum ermöglicht. Die Eltern
       dürfen ihre Tochter aus humanitären Gründen begleiten. Ihr Asylantrag war
       bereits vor 15 Jahren abgelehnt worden.
       
       „Hartnäckig zu bleiben hat uns diesen Erfolg beschert“, sagte der Leiter
       von Bivsis Schule, dem Duisburger Steinbart-Gymnasium, Ralf Buchthal, am
       Mittwochmorgen am Flughafen. Die Schülersprecherin des
       Steinbart-Gymnasiums, Sarah Habibi, sagte, sie freue sich riesig, dass
       Bivsi zurück sei und vorerst bleiben könne. „Viele von uns sind politischer
       geworden und hinterfragen wegen unserer Erfahrung mit diesem Fall, ob
       alles, was politisch korrekt ist, auch wirklich richtig ist“, erklärte
       Habibi.
       
       Angesichts der Ereignisse der vergangenen acht Wochen appellierten
       Vertreter des Steinbart-Gymnasiums erneut an die politisch
       Verantwortlichen, auch den Eltern nach ihrer Rückkehr Gelegenheit zu geben,
       „sich in ihrem bisherigen Leben wieder einzurichten“. Bivsi und ihre Eltern
       bräuchten nun zunächst Zeit und Ruhe. Die Familie fuhr nach der Landung
       direkt zu ihrer Wohnung nach Duisburg, die der Vermieter frei gehalten
       hatte.
       
       Wenn Bivsi nach dem Abitur eine Ausbildung oder ein Studium in Deutschland
       aufnehmen will, kann sie einen Folgeantrag für ihr bis dahin gültiges
       Schüleraustausch-Visum stellen. Ob ihre in Duisburg gut integrierten Eltern
       dann auch noch bleiben dürfen, ist bislang noch nicht entschieden.
       
       2 Aug 2017
       
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