# taz.de -- Studie über flexible Arbeitsmodelle: Flexi-Arbeit hat Tücken – für Männer
       
       > Frauen im Homeoffice können besser abschalten – mit Haus- und Sorgearbeit
       > seien sie „typischerweise geübtere Grenzgängerinnen“.
       
 (IMG) Bild: Arbeiten zwischen Abwasch und Putzen – Mann macht lieber noch eine Überstunde
       
       Düsseldorf epd | Extrem flexible Arbeitszeiten gehen einer neuen Studie
       zufolge oft zulasten der Beschäftigten. Im Homeoffice oder mit völlig
       selbstbestimmten Arbeitszeiten falle das Abschalten am Abend besonders
       schwer, hieß es in der am 14. August in Düsseldorf veröffentlichten
       Erhebung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Die Studie beruht
       auf einer Auswertung des Datensatzes „Sozioökonomisches Panel“ (SOEP)
       
       Vor allem Männer kämen mit zeitlicher Flexibilität abends schlechter zur
       Ruhe als mit festen Arbeitszeiten. „Selbstbestimmung klingt gut, ist aber
       auch eine Einladung zur Selbstausbeutung“, erklärten die Forscher.
       
       Bei Beschäftigten im Homeoffice liegt laut Studie die Wahrscheinlichkeit,
       abends nicht abschalten zu können, bei 45 Prozent und damit mehr als
       doppelt so hoch wie bei Arbeitnehmern, die nie zu Hause arbeiten. Offenbar
       verschwimmen die Grenzen zwischen den Lebensbereichen bei dieser
       Arbeitsweise besonders leicht, wie es hieß. Dies gelte für Männer und
       Frauen gleichermaßen.
       
       ## Frauen nutzen Flexi-Arbeit besser
       
       Bei völlig selbstbestimmten Arbeitszeiten falle hingegen lediglich Männern
       das Abschalten schwerer als bei festen Zeiten. Die Wahrscheinlichkeit liege
       bei 40 Prozent, dass sie abends nicht zur Ruhe kommen, und damit elf
       Prozentpunkte höher als bei Männern mit festen Arbeitszeiten.
       
       Studienautorin Yvonne Lott führte dies darauf zurück, dass gerade Männer
       dazu neigten, ohne vorgegebene Grenzen übermäßig lange zu arbeiten.
       
       Frauen dagegen seien „typischerweise geübtere Grenzgängerinnen“ als Männer.
       Sie nutzten zeitliche Flexibilität statt für unzählige Überstunden eher, um
       Haus- und Sorgearbeit mit dem Job unter einen Hut zu bringen, erklärte die
       Böckler-Expertin für Arbeitszeiten.
       
       14 Aug 2017
       
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