# taz.de -- Philturm geräumt: Die „Ruine“ wird renoviert
       
       > Der „Philosophenturm“ an der Uni Hamburg wird in den kommenden drei
       > Jahren saniert. Nun beginnt der Auszug für tausende Studierende und
       > MitarbeiterInnen.
       
 (IMG) Bild: Sanierungsbedürftig für den Brandschutz: Der Hamburger „Philturm“
       
       HAMBURG taz | Nun beginnt es also. Nach jahrelangem Hinauszögern startet am
       Campus der Uni Hamburg der Auszug aus dem sogenannten Philosophenturm. Drei
       Jahre lang soll er saniert werden. Im 14-stöckigen Philturm befinden sich
       bisher einzelne Bibliotheken, rund 50 Seminarräume und Vorlesungssäle, eine
       Mensa und Büros von Universitätsangestellten.
       
       Während der Sanierungsphase werden Studierende und Angestellte nun in die
       City Nord pendeln müssen. In der ehemaligen Verwaltungszentrale von Shell
       am Überseering hat die Stadt Räume angemietet, die als Ausweichquartier
       dienen sollen.
       
       „Ein Riese zieht um“, sagt Uni-Sprecherin Merel Neuheuser. Denn vom Umzug
       sind rund 7.500 der insgesamt 42.000 Studierenden und hunderte
       MitarbeiterInnen betroffen. Ebenso müssen in den nächsten Wochen, ehe die
       Sanierungsarbeiten losgehen, Bücher, Dokumente und Büroeinrichtungen in die
       City Nord gebracht werden.
       
       „Das ist eine große logistische Herausforderung“, sagt Neuheuser. Vom Umzug
       betroffen sind Studierende und MitarbeiterInnen der Studienfächer
       Geschichte, Sprachen, Literatur und Medien sowie der Philosophie.
       
       Nötig geworden ist die komplette Innensanierung des 52 Meter hohen Gebäudes
       durch Brandschutzmängel. Bauliche Maßnahmen wurden über Jahre hinweg
       aufgeschoben, sodass voriges Jahr die Grundsanierung endgültig beschlossen
       wurde. Aber schon 2004 gab es eine lange Liste mit Mängeln, die
       Brandschützer und TÜV-Gutachter aufgestellt hatten.
       
       ## Sanierung ist überfällig
       
       Das Gebäude wurde 1963 errichtet und bisher lediglich von außen grundlegend
       saniert. „Wann werden diese Ruinen, die sich Universität nennen, endlich
       renoviert?“, fragte Uni-Präsident Dieter Lenzen schon vor drei Jahren, weil
       das Gebäude der Stadt Hamburg gehört und der Senat bis dato kein Geld für
       die Sanierung locker gemacht hatte. Nun wird es im Innenhof zusätzlich noch
       einen Neubau für Lagermöglichkeiten und Lernplätze geben.
       
       Auch der Asta begrüßt, dass die Bauarbeiten nun endlich beginnen.
       „Insbesondere für die politische Arbeit wird das allerdings eine große
       Herausforderung“, sagt die Asta-Vorsitzende Franziska Hildebrandt. Denn auf
       fast allen Etagen des Philturms befanden sich studentische Cafés und Räume,
       die für politisches Engagement der Studierenden genutzt wurden.
       
       Auch müsse die Lehrplanung in den nächsten Jahren gut ausgearbeitet sein,
       weil insbesondere Lehramtsstudierende, die Vorlesungen und Seminare von
       verschiedenen Fakultäten besuchen, viel pendeln werden müssen. Rund sechs
       Kilometer ist das Ausweichquartier vom Campus entfernt.
       
       Problematisch findet der Asta, dass der Philturm künftig nach dem
       „Mieter-Vermieter-Modell“ (siehe Kasten) betrieben wird. Auch steht bisher
       nicht fest, wie teuer die Sanierung wird. Ältere Schätzungen sprachen von
       rund 60 Millionen Euro. Laut Wissenschaftsbehörde könne das erst in den
       nächsten Wochen herausgefunden werden.
       
       1 Aug 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) André Zuschlag
       
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