# taz.de -- Kinderporno-Ring aufgeflogen: Die Abgründe des Netzes
       
       > Rund 87.000 Menschen tauschten auf der Darknet-Plattform „Elysium“ Bilder
       > und Videos und verabredeten Treffen. Unter den Opfern sind Kleinstkinder.
       
 (IMG) Bild: Die Plattform diente auch dazu, sich zum sexuellen Missbrauch von Kindern zu verabreden
       
       Frankfurt/Main dpa | Ermittler haben eine Kinderporno-Plattform mit mehr
       als 87.000 Mitgliedern abgeschaltet. Mehrere mutmaßliche Verantwortliche
       und Mitglieder seien nach wochenlangen Ermittlungen festgenommen worden,
       vor allem in Deutschland und Österreich, teilte die Frankfurter
       Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Plattform im sogenannten
       Darknet trug den Namen „Elysium“.
       
       Seit Ende vergangenen Jahres sei dort weltweit Kinderpornografie
       ausgetauscht worden, hieß es. Zudem diente die Plattform der Verabredung
       zum sexuellen Missbrauch von Kindern. Zu dem Bild- und Videomaterial, das
       die Mitglieder austauschten, gehörten den Behörden zufolge auch Aufnahmen
       von schwerstem sexuellen Missbrauch von Kindern. Auch Kleinstkinder seien
       unter den Opfern. Außerdem habe es Darstellungen sexueller Gewalthandlungen
       an Kindern gegeben.
       
       Als mutmaßlicher Betreiber wurde ein 39-Jähriger aus dem hessischen
       Landkreis Limburg-Weilburg festgenommen. Er soll als Administrator der
       Plattform maßgeblich für die Bereitstellung der technischen Infrastruktur
       verantwortlich gewesen sein. Der Mann wurde den Behörden zufolge am 12.
       Juni bei einer Durchsuchung seiner Wohnung und der Beschlagnahmung des
       Servers der Plattform festgenommen. Er sei inzwischen in Haft.
       
       Den Verdächtigen wird neben der Verbreitung von Kinderpornografie zum Teil
       auch schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Weitere Details
       wollen das BKA in Wiesbaden sowie das österreichische BKA in Wien an diesem
       Freitag zeitgleich auf zwei Pressekonferenzen bekanntgeben. In Wien soll es
       dabei vor allem um sexuelle Missbrauchsfälle gehen, wie es hieß.
       
       Das sogenannte Darknet (Englisch: dunkles Netz) ist ein verborgener Teil im
       World Wide Web. Es ist über herkömmliche Suchmaschinen nicht zu finden.
       Notwendig ist eine Verschlüsselungssoftware.
       
       Die Ermittlungen gegen die Plattform wurden von der Zentralstelle zur
       Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) in Gießen geführt, die zur
       Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gehört. Die vom Land Hessen 2010
       eingerichtete ZIT war die erste Staatsanwaltschaft, die sich bundesweit
       gezielt mit der Internetkriminalität beschäftigte. Die ZIT gilt auch als
       erster Ansprechpartner für das BKA bei der Aufnahme von Ermittlungen im
       Bereich der Kinderpornografie.
       
       6 Jul 2017
       
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