# taz.de -- Atomabkommen mit dem Iran: Trumps Anti-Kurs unterstrichen
       
       > US-Außenminister Rex Tillerson kritisiert das Abkommen als unzureichend.
       > Dabei ließ er offen, ob die Regierung Trump daran festhalten wird.
       
 (IMG) Bild: Vergleicht den Iran mit Nordkorea: Rex Tillerson
       
       Washington ap | Das internationale Iran-Atomabkommen erfüllt nach Ansicht
       von US-Außenminister Rex Tillerson nicht das erklärte Ziel, den Iran an der
       Entwicklung zu einem Atomstaat zu hindern. Irans Vorhaben werde so
       lediglich verzögert, sagte Tillerson am Mittwoch zu Reportern. Zuvor hatte
       das Außenministerium dem Kongress versichert, dass der Iran sich derzeit an
       seine Verpflichtungen unter dem Abkommen von 2015 halte.
       
       Tillerson ließ offen, ob die Regierung von US-Präsident Donald Trump an dem
       Abkommen festhalten wird. Dies werde durch eine andauernde Überprüfung
       bestimmt. Tillerson verglich das Verhalten des Iran mit dem von Nordkorea.
       Ein nicht kontrollierter Iran könnte den gleichen Pfad wie Pjöngjang
       verfolgen, sagte er.
       
       Der unter Ex-Präsident Barack Obama verhandelte internationale Deal mit dem
       Iran repräsentiere „den gleichen gescheiterten Ansatz“ der Vereinigten
       Staaten wie mit Nordkorea. Tillerson sagte, bei beiden Ländern wolle die
       Trump-Regierung keine Geduld mehr aufbringen. Es gebe eine List von
       Ländern, in denen der Iran Terrorismus und Gewalt fördere.
       
       Trumps Chefdiplomat versuchte damit aufzuzeigen, wie entschieden die USA
       gegen das destabilisierende Verhalten des Landes im Nahen Osten vorgehen.
       Doch der Präsident selbst hat, seit seiner Amtsübernahme, noch nicht
       erklärt, aus dem Abkommen auszusteigen. Im Wahlkampf hingegen war Trump
       einer der schärfsten Kritiker des Paktes gewesen. Es verpflichtet den Iran
       zur Beschränkung seines Atomabkommens auf zivile Zwecke.
       
       Weder der Iran noch die anderen Weltmächte, die das Abkommen aushandelten,
       haben derzeit ein Interesse daran, den Vertrag für neue Gespräche zu
       öffnen. Wenn der Pakt aufgelöst wird, könnten amerikanische Unternehmen
       zudem Geld in Milliardenhöhe verlieren. Kritiker des Abkommens beklagen,
       dass die Einschränkungen beim iranischen Atomprogramm nach gut einem
       Jahrzehnt aufgehoben werden.
       
       20 Apr 2017
       
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