# taz.de -- Scharfe Ansagen in der US-Außenpolitik: USA gegen Nordkorea und Iran
       
       > Mit drastischen Reaktionen drohen die USA Nordkorea, sollte das Land
       > Atomwaffen einsetzen. Iran droht man mit neuen Sanktionen, Russland wird
       > verwarnt.
       
 (IMG) Bild: Eigentlich will Trump die Beziehungen zu Russland verbessern – jetzt kritisiert die US-Botschafterin bei den UN Putin aber wegen der Gewalt in der Ukraine
       
       Seoul/New York/Washington/Sanaa rtr/ap/dpa | Die US-Regierung will
       Medienberichten zufolge in Kürze neue Sanktionen gegen den Iran verhängen.
       Dies geschehe möglicherweise schon am Freitag, berichtete etwa das [1][Wall
       Street Journal] am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf beteiligte
       Personen. Demnach soll sich die Maßnahme gegen rund 25 iranische
       Einrichtungen richten, die am Raketenprogramm des Landes beteiligt sind
       oder Gruppen unterstützen, die die USA als terroristisch einstuft.
       
       Ebenfalls am Donnerstag haben die USA Nordkorea mit einer drastischen
       Reaktion gedroht, sollte das Land Atomwaffen einsetzen. „Jeder Angriff auf
       die USA oder unsere Verbündeten wird niedergeschlagen werden“, sagte der
       neue US-Verteidigungsminister Jim Mattis am Freitag bei einem Besuch in
       Südkorea. „Jeder Einsatz von Atomwaffen würde eine Antwort zur Folge haben,
       die effektiv und überwältigend wäre.“
       
       Mattis äußerte sich inmitten von Befürchtungen, Nordkorea könnte den Test
       einer neuen ballistischen Rakete vorbereiten. Ein solcher Raketentest wäre
       eine sehr frühe Herausforderung für US-Präsident Donald Trump.
       
       „Nordkorea fährt damit fort, Raketen zu starten, ein Atomwaffenprogramm zu
       entwickeln und Drohungen auszustoßen“, sagte Mattis bei seinem Besuch im
       südkoreanischen Verteidigungsministerium. Sein Kollege in Seoul, Han Min
       Koo, sagte, angesichts der gegenwärtigen ernsten Situation sei der Besuch
       des US-Verteidigungsministers in Südkorea eine deutliche Warnung an
       Nordkorea. Nordkorea hat wiederholt damit gedroht, Südkorea und seinen
       engsten Verbündeten USA anzugreifen. Im vergangenen Jahr hat das isolierte
       und verarmte Land mehr als zwanzig Raketentests und zwei Atomtests
       absolviert und damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen (UN)
       verstoßen.
       
       ## Auch an Russland gehen scharfe Worte
       
       Zugleich hat die neue US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki
       Haley, Russland wegen der [2][wieder aufgeflammten Gewalt in der
       Ostukraine] kritisiert. Sie halte es für bedauerlich, wenn sie gleich bei
       ihrem ersten Auftritt im UN-Sicherheitsrat das „aggressive Verhalten
       Russlands verurteilen“ müsse, sagte Haley am Donnerstag in New York.
       
       So sollte das ihrer Ansicht nach nicht sein. „Wir wollen unsere Beziehungen
       zu Russland verbessern. Allerdings ist die schreckliche Lage in der
       Ostukraine derart, dass sie eine klare und scharfe Verurteilung des
       Verhaltens Russlands erfordert“, sagte Haley.
       
       In den vergangenen Tagen waren wieder Kämpfe zwischen der ukrainischen
       Armee und prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine entbrannt.
       EU-Ratspräsident Donald Tusk warf Russland vor, den Konflikt anzuheizen.
       Auch die Nato verurteilt die neuen Gefechte und fordert von Russland,
       seinen Einfluss auf die Rebellen zu nutzen, um die Eskalation zu stoppen.
       Die Ukraine und die Nato werfen Russland vor, die Separatisten mit Waffen
       und Soldaten zu unterstützen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.
       
       ## Militärische Maßnahmen im Jemen
       
       Weiterhin aktiv ist das US-Militär derweil im Jemen. US-Kriegsschiffe
       sollen im Süden des Jemen tagelang Kämpfer des örtlichen Al-Kaida-Ablegers
       ins Visier genommen haben. Das berichteten jemenitische Sicherheitsbeamte
       am Donnerstag. Die Schiffe hätten seit fünf Tagen Raketen auf die Berge
       nördlich der Küstenstadt Schakra abgefeuert, wo die Extremisten Kämpfer
       zusammengezogen hätten, hieß es. Auch nahe der Stadt Sindschibar hätten
       sich Dutzende Al-Kaida-Kämpfer versammelt. Bei einem Angriff der
       Extremisten in der Stadt Lauder weiter östlich seien am Donnerstag zudem
       sechs Soldaten getötet worden.
       
       Der im Jemen aktive Al-Kaida-Ableger wird von den USA als einer der
       gefährlichsten des Terrornetzwerks weltweit betrachtet. Die Gruppe hat sich
       das Chaos des jemenitischen Bürgerkriegs zunutzegemacht, um Gebiete unter
       seine Kontrolle zu bringen.
       
       Bei einem Einsatz von US-Spezialkräften gegen Stellungen des
       Terrornetzwerkes Al-Kaida sind jedoch am vergangenen Wochenende nach
       amerikanischer Darstellung „bedauerlicherweise“ auch Zivilisten getötet
       worden. Möglicherweise seien unter den Opfern auch Kinder, teilte das
       US-Militär am Mittwochabend mit. Nach Darstellung des US-Militärs mische
       das Terrornetzwerk regelmäßig Frauen und Kinder unter Kämpfe in Lagern und
       Stellungen. „Und das macht Fälle wie diesen so besonders tragisch“, wurde
       ein Sprecher von Central Command zitiert.
       
       Bei dem Angriff waren nach örtlichen Angaben 30 Menschen – unter ihnen
       mehrheitlich Zivilisten – getötet worden. Mindestens acht Kinder und acht
       Frauen seien unter den Opfern, berichteten Sicherheitskreise in der Provinz
       Al-Baida.
       
       ## Trump und Schwarzenegger liefern sich Schlagabtausch
       
       Zuhause hat US-Präsident Donald Trump derweil erneut mit Arnold
       Schwarzenegger angelegt und dafür gleich eine Retourkutsche kassiert. Bei
       einer Rede in Washington erinnerte sich Trump am Donnerstag an seine Zeit
       als Star der Reality-Show „Celebrity Apprentice“ und belächelte seinen
       dortigen Nachfolger Schwarzenegger wegen dessen schwächeren
       Einschaltquoten. Der stellte daraufhin ein Video online, in dem er Trump
       vorschlug, doch einfach die Jobs zu tauschen, damit alle wieder friedlich
       schlafen könnten.
       
       „Als ich für die Präsidentenwahl angetreten bin, musste ich die Show
       verlassen“, sagte Trump beim National Prayer Breakfast, einem jährlichen
       Treffen von Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. „Sie
       verpflichteten einen großen, großen Kinostar, Arnold Schwarzenegger, um
       mich zu ersetzen. Und wir wissen, was dabei rauskam. Die Quoten gingen in
       den Keller. Es war ein völliges Desaster.“
       
       Schwarzenegger sagte in dem Video [3][auf seinem Twitter-Account]
       daraufhin: „Übernehmen Sie doch das Fernsehen, wenn Sie so ein
       Quotenexperte sind. Und ich übernehme Ihren Job und dann können die Leute
       endlich wieder friedlich schlafen. Hmm?“
       
       In der letzten Staffel mit Trump hatte „Celebrity Apprentice“ 2015 7,6
       Millionen Zuschauer. Bei Schwarzeneggers Premiere im Januar waren es fünf
       Millionen und in der Woche darauf nur noch 3,9 Millionen. Trump wird bei
       der Show immer noch als Produzent geführt, weshalb er auch Interesse an
       hohen Einschaltquoten haben dürfte.
       
       Schwarzenegger war republikanischer Gouverneur von Kalifornien. Mehrfach
       sagte er in Interviews, dass er sich auch eine Kandidatur für das höchste
       Staatsamt in den USA vorstellen könnte, wenn die Verfassung das zuließe.
       Weil er nicht dort, sondern in Österreich geboren ist, darf er aber nicht
       Präsident werden.
       
       3 Feb 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.wsj.com/articles/trump-administration-set-to-impose-new-sanctions-on-iran-entities-as-soon-as-friday-1486071696
 (DIR) [2] /!5376474/
 (DIR) [3] https://twitter.com/Schwarzenegger
       
       ## TAGS
       
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