# taz.de -- Asylanträge türkischer Soldaten: Warnung aus Istanbul
       
       > Der türkische Verteidigungsminister fordert Deutschland auf, türkischen
       > Soldaten kein Asyl zu gewähren. Er droht mit „ernsthaften Folgen“.
       
 (IMG) Bild: Erdogans Verteidigungsminister Firki Isik will Zugriff auf die abtrünnigen Soldaten haben
       
       Istanbul dpa/afp | Wenige Tage vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela
       Merkel in Ankara hat die Türkei Deutschland aufgefordert, die Asylanträge
       von türkischen Nato-Soldaten abzulehnen. „Sie dürfen die Asylanträge auf
       keinen Fall annehmen“, sagte der türkische Verteidigungsminister Fikri Isik
       nach Berichten des Senders CNN Türk vom Montag. Den Anträgen stattzugeben
       „würde sehr ernste Folgen mit sich bringen“.
       
       „Für ein Land wie Deutschland, dass sehr enge kulturelle, soziale und
       politische Beziehungen zur Türkei hat, wäre es zutiefst inakzeptabel,
       Schutz zu gewähren“, sagte Isik in einem am Sonntag von der amtlichen
       Nachrichtenagentur Anadolu verbreiteten Video.
       
       Der Verteidigungsminister fügte hinzu, es sei seine „Erwartung“, dass
       Deutschland die Asylanträge der Soldaten zurückweise. Die Antragssteller
       würden verdächtigt, am Putschversuch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan
       im Juli beteiligt gewesen zu sein.
       
       Deutsche Medien hatten am Wochenende berichtet, [1][dass nach dem
       Putschversuch Dutzende türkische Nato-Soldaten in Deutschland Asyl
       beantragt hätten]. Es soll sich um etwa 40 zumeist hochrangige türkische
       Militärs handeln, die in Nato-Einrichtungen stationiert waren. Das
       Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
       erklärten demnach auf Anfrage, die Fälle würden behandelt wie andere
       Asylfälle auch.
       
       30 Jan 2017
       
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