# taz.de -- Das war die Woche in Berlin I: Und ewig kreist das Murmeltier
       
       > Von den neuen Berliner SenatorInnen will niemand in den Aufsichtsrat des
       > BER – aber wundert das eigentlich noch jemanden?
       
 (IMG) Bild: Hält weiter seinen Winterschlaf: der „zukünftige“ Hauptstadtflughafen BER
       
       Seit Montag ist die Fertigstellung unseres Lieblingspannenflughafens BER
       gleichbedeutend mit einer Mondlandung. Der Vergleich geht auf Brandenburgs
       SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke zurück. Der meinte im Tagesspiegel
       zwar explizit das Gegenteil, als er mit Bezug auf die Eröffnung des BER
       sagte: „Wir planen ja keine Mondlandung.“ Aber das Wort ist in der Welt,
       wird dort bleiben, und für manche Westberliner ist Schönefeld ähnlich weit
       weg und Brandenburg ähnlich trist wie der Mond.
       
       Brandenburg ist wie Berlin und der Bund Bauherr des Flughafens. Woidke war
       über die am Wochenende von seinem Amts- und Parteikollegen Michael Müller
       ohne Rücksprache öffentlich gemachte fünfte Absage des Eröffnungstermins
       verstimmt. Es wird also nix mit dem Abheben „Ende 2017“. Was nicht
       überrascht.
       
       Müller, immerhin Aufsichtsratschef des Flughafens, wusste selbst erst seit
       Mitte Januar von den jüngsten Problemen der Steuerung der 1.200 Türen im
       Flughafen. Letztlich hängt es also wieder an der Brandschutzanlage – wie
       schon bei der ersten Absage der Eröffnung 2012.
       
       Also wundert es auch niemanden, dass von den neuen Berliner SenatorInnen
       niemand in den Aufsichtsrat will. Ramona Pop zum Beispiel, grüne
       Wirtschaftssenatorin, lehnt den Job ab, weil ihre Partei immer gefordert
       hat, nur Menschen mit Ahnung von der Materie in das Gremium zu entsenden.
       Zudem habe sie bereits jede Menge Aufsichtsratsposten.
       
       Dem Regierenden kann das nicht gefallen. Schließlich war es immer gut, als
       Chef noch den einen oder anderen Mitwisser im Aufsichtsrat zu haben –
       selbst wenn dieser keine Ahnung hatte. So fällt es der CDU jetzt als
       Oppositionspartei schwer, die Schuld an der neuen Verschiebung Müller
       anzulasten, denn bis Dezember saß ja auch Frank Henkel noch in dem Gremium.
       
       Die Debatte über den Aufsichtsrat gab es auch schon mal. Anfang 2015 wollte
       Müller den Chefposten nicht. Er musste ihn dann annehmen, weil weder der
       Bund noch Brandenburg – die eigentlich am Zug waren – einsprangen.
       
       Angesichts so vieler Wiederholungen kommt man sich beim BER wie in einer
       Zeitschleife vor. Oder wie in einem Raumschiff, das um den Mond kreist –
       und nicht weiß, ob es mal landen kann.
       
       28 Jan 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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