# taz.de -- Präsidentschaft und Geschäftsinteressen: Scharfe Kritik am Trump-Plan
       
       > Donald Trump hat vorgeschlagen, dass seine Söhne seine Firmen leiten,
       > während er Präsident ist. Der Chef der US-Ethikbehörde hält den Plan für
       > inakzeptabel.
       
 (IMG) Bild: Wird er das eine von dem anderen trennen können? Donald Trump bei seiner Pressekonferenz
       
       washington ap | Der künftige US-Präsident Donald Trump stößt mit dem Plan
       für sein Geschäftsimperium auf scharfe Kritik einer unabhängigen
       Kontrollbehörde für Ethik. Deren Direktor Walter Shaub forderte Trump auf,
       sein ganzes Unternehmensvermögen an einen Treuhänder abzutreten statt die
       Firmenkontrolle lediglich an seine Söhne weiterzugeben. Letzteres kündigte
       Trump am Mittwoch auf seiner ersten Pressekonferenz nach seinem Wahlsieg im
       November an, um Bedenken über Interessenskonflikte im Amt zu zerstreuen.
       
       Shaub, Chef des sogenannten Office of Government Ethics, äußerte sich in
       einem seltenen Schritt öffentlich über die Entscheidung. Mit seinen Plänen
       breche Trump mit der 40-jährigen Praxis von Vorgängern beider Parteien,
       warnte er.
       
       Er rief Trump auf, vor seiner Vereidigung kommende Woche von seinem
       Vorhaben abzurücken. Stattdessen solle der künftige Präsident einer
       „Veräußerung“ zustimmen, um etwaige ethische Konflikte zu vermeiden. Danach
       müsste Trump seine Geschäftsvermögen in einen sogenannten Blind Trust
       geben, in den nur ein neutraler Verwalter Einblick hätte. Ein solcher
       Treuhänder müsste vom Ethikbüro gebilligt werden. So sind frühere
       US-Präsidenten verfahren.
       
       Eine Anwältin Trumps, Sheri Dillon, kündigte nun aber an, dass seine Söhne
       Eric und Donald Jr. die Geschäfte der Trump Organization leiten würden.
       Dabei würden sie nur in den USA neue Deals anstreben, nicht im Ausland.
       Außerdem werde Trump seine Geschäftsvermögen zwar in Treuhand geben, die
       Führung seiner internationalen Immobilienfirmen aber einer Verwaltungsfirma
       mit Sitz in New York übertragen.
       
       ## „Niemand mit uns gesprochen“
       
       Shaub zeigte sich „besonders beunruhigt“, dass Trumps Geldanlagen der
       Anwältin zufolge aus Aktien- und Investitionsverkäufen in den Monaten vor
       der Wahl in ein „vielfältiges Anlagenportfolio“ gesteckt werden sollen, den
       sein Ethikbüro absegnen würde.
       
       „Über diese Idee hat niemand mit uns gesprochen“, erklärte Shaub in einer
       Rede in der Denkfabrik Brookings Institution. Zudem gebe es auch keinen
       rechtlichen Mechanismus dafür. Als einzige Methode, die das Ethikbüro
       billige, komme ein durch ein Ethikgesetz gedeckter Blind Trust infrage.
       
       Trump laufe mit seinen Plänen Gefahr, „den Eindruck zu erwecken, dass
       Regierungschefs ihre Amtsposition für Profite nutzen“ könnten, sagte Shaub
       weiter.
       
       12 Jan 2017
       
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