# taz.de -- Fusion Bayer und Monsanto: Wer stoppt Baysanto?
       
       > Die Aktionäre des US-Saatgutkonzerns Monsanto haben der Fusion mit Bayer
       > zugestimmt. Aktivisten hoffen auf Einsprüche der Kartellämter.
       
 (IMG) Bild: Protest mit Schwein vor der Bayer-Zentrale in Leverkusen
       
       Berlin taz | Jetzt können nur noch die Behörden die Übernahme des
       weltgrößten Saatgutherstellers, Monsanto, durch den Leverkusener
       Chemiekonzern Bayer verhindern. Die [1][Monsanto-Aktionäre haben am
       Dienstag dem Kauf zum Preis von 66 Milliarden Dollar zugestimmt,] die
       Bayer-Eigentümer müssen laut deutschem Aktienrecht nicht gefragt werden.
       Umwelt- und Bauernaktivisten hoffen nun, dass die Kartellämter etwa in der
       EU oder den USA die Fusion verhindern, die ihrer Meinung nach die
       Welternährung und die Wahlfreiheit der Verbraucher gefährdet.
       
       Monsanto und Bayer liefern zusammen rund 30 Prozent des kommerziellen
       Saatguts weltweit. Da auch ihre Konkurrenten Dow und Dupont sowie Chem
       China und Syngenta fusionieren, würden am Ende drei Firmen 60 Prozent des
       Saatguts und zwei Drittel aller Pestizide verkaufen. Die Gegner befürchten,
       dass wegen der geringeren Konkurrenz weniger Pflanzen entwickelt werden,
       obwohl wegen des Klimawandels dringend neue Sorten nötig sind.
       
       Der Bayer-Konzern hat auf diese Einwände in der [2][taz vom 29. 11.]
       geantwortet, er stehe mit Monsanto bei Saatgut kaum in Wettbewerb.
       „Monsanto arbeitet auf Märkten und in Bereichen, wo wir kaum oder gar nicht
       vertreten sind“, sagte Agrarvorstand Liam Condon.
       
       Doch dieses Argument hält Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der
       Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), für unglaubwürdig.
       Wenn Bayer und Monsanto selbstständig blieben, könnten sie sich in der
       Zukunft durchaus auch auf Märkten Konkurrenz machen, wo sie das bisher
       nicht tun, sagt Janßen. „Aber wenn es zu einem Zusammenschluss kommt, dann
       gibt es nur noch eine Konzernstrategie.“
       
       Bayer würde kartellrechtliche Einwände wahrscheinlich durch den Verkauf von
       Teilen des Geschäfts etwa mit Baumwollsaatgut in den USA begegnen. Dort
       haben die Deutschen und Monsanto zusammen rund 70 Prozent Marktanteil. Doch
       Janßen kontert: „Das große Potenzial, das dahintersteckt, wird das nicht
       aufwiegen.“ Der fusionierte Konzern werde immer noch zu stark sein. Und es
       würden sich nur noch drei große Unternehmen Konkurrenz machen. „Damit gibt
       es keinen Wettbewerb mehr. Wettbewerb ist, wenn ich noch eine Auswahl
       habe.“
       
       Stig Tanzmann, Agrarreferent der evangelischen Hilfsorganisation Brot für
       die Welt, weist Bayers Argument zurück, der Konzern habe kein Interesse
       daran, Bauern in Entwicklungsländern von seinem Saatgut abhängig zu machen
       und dann die Preise zu erhöhen. „Falls die Ernte ausfällt oder die
       Marktpreise fallen, hat man natürlich ein Problem, wenn man mittlere oder
       hohe Investitionskosten für Saatgut getätigt hat“, sagt Tanzmann.
       
       Risikoärmer als teures Saatgut von multinationalen Konzernen sei welches
       aus eigener oder bäuerlicher Züchtung und agrarökologische Anbaumethoden
       mit keinen oder wenig Chemikalien. „Aber solche Ansätze werden geschwächt,
       wenn sich alle darauf verlassen, dass Bayer und Monsanto schon die Welt
       ernähren werden.“
       
       14 Dec 2016
       
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 (DIR) [1] http://news.monsanto.com/press-release/corporate/monsanto-shareowners-approve-merger-bayer
 (DIR) [2] /Bayer-Vorstand-ueber-Fusion-mit-Monsanto/!5360379/
       
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