# taz.de -- Bericht über Waffenindustrie: Deutsche Rüstungskonzerne boomen
       
       > Global schrumpft das Waffengeschäft, wenn auch nur noch gering. In
       > Westeuropa und Russland steigen hingegen die Umsätze.
       
 (IMG) Bild: Der Rüstungsindustrie geht es viel zu gut, Aktivisten wehren sich mit Konfetti
       
       Stockholm taz | Seit 2011 ging der Trend bei den weltweiten Waffenverkäufen
       nach unten. Und auch im vergangenen Jahr meldeten die 100 größten
       Rüstungskonzerne global gesehen wieder Umsatzeinbußen. Doch die Kurve ist
       mittlerweile deutlich abgeflacht. Das Minus gegenüber 2014 belief sich nur
       noch auf 0,6 Prozent. 2011 und 2012 waren die Umsätze mit –6,6 und –4,2
       Prozent noch wesentlich stärker geschrumpft.
       
       Dass überhaupt noch ein Minusvorzeichen bei den Umsätzen der Top 100
       auftaucht, ist den USA geschuldet. Im weltweit größten
       Waffenproduktionsland beheimatete Unternehmen bilanzierten 2015 ein
       Umsatzminus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung sei
       neben Kürzungen des Militärhaushalts auch auf „Verzögerungen bei den
       Lieferungen umfangreicher neuer Waffensysteme und die Stärke des Dollars
       zurückzuführen, die den Export negativ beeinflusst haben“, sagt Aude
       Fleurant, Direktorin des Militärausgaben- und Waffenproduktionsprogramms
       beim internationalen Friedensforschungsinstitut Sipri.
       
       Das veröffentlichte am Montag in Stockholm seinen diesjährigen [1][Bericht
       über die Top-100-Rüstungskonzerne]. Und zeichnet darin ein uneinheitliches
       Bild der weltweiten Entwicklung. Schwächte sich der Umsatzrückgang bei den
       US-Konzernen nur ab, gab es bei den westeuropäischen bereits eine
       Trendwende. Nach einem Minus von 7,4 Prozent im vergangenen Jahr wuchsen
       die Umsätze 2015 um 6,6 Prozent.
       
       Bei den drei deutschen unter den Top-100-Waffenschmieden – Rheinmetall,
       Thyssen-Krupp und Krauss-Maffei Wegmann – waren es überdurchschnittliche
       7,4 Prozent. Noch erfolgreicher waren mit einem Umsatzsprung von 13,1
       Prozent nur die französischen Rüstungsunternehmen. Dafür sind laut Fleurant
       umfangreiche Waffenexporte in Länder wie Ägypten und Katar verantwortlich.
       
       Im Plus liegen auch die russischen Konzerne. Mit 6,2 Prozent hat sich der
       dortige Zuwachs aber deutlich abgeschwächt. In den beiden Vorjahren hatte
       sich die Bilanz auf plus 48,4 bzw. 28,4 Prozent belaufen. Zwar gingen die
       Modernisierungsbemühungen der russischen Streitkräfte weiter, betont der
       Sipri-Analytiker Siemon Wezeman, doch die Jahre der außergewöhnlich hohen
       Steigerungsraten aufgrund der Anschaffung neuer Waffensysteme seien vorbei.
       Was die übrigen Staaten angehe, zeigten die Unternehmen in Südkorea, Indien
       und der Türkei ein „robustes Wachstum“, während die Umsätze in Australien,
       Brasilien und Japan zurückgingen.
       
       China fehlt im Sipri-Bericht. Wegen, so Fleurant, „mangelnder Transparenz
       in den Unternehmensbilanzen“.
       
       5 Dec 2016
       
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 (DIR) [1] https://www.sipri.org/sites/default/files/YB16-Summary-DEU.pdf
       
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 (DIR) Reinhard Wolff
       
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