# taz.de -- Präsidentenwahl in der Republik Moldau: Stichwahl notwendig
       
       > Bei der Abstimmung der Moldauer über den Präsidenten verfehlt der
       > prorussische Kandidat Dodon knapp die Mehrheit. Nun muss eine Stichwahl
       > entscheiden.
       
 (IMG) Bild: Hat nur knapp die Mehrheit verfehlt: Igor Dodon
       
       Chisinau ap | Über den nächsten Präsidenten Moldaus wird bei einer
       Stichwahl entschieden. Nach Auszählung fast aller Stimmen lag am
       Montagmorgen der prorussische Kandidat Igor Dodon mit 48,26 Prozent vorn.
       Seine proeuropäische Rivalin Maia Sandu kam auf 38,42 Prozent. Da keiner
       der insgesamt neun Präsidentschaftsbewerber eine Mehrheit der Stimmen
       erhielt, folgt am 13. November eine zweite Wahlrunde. Dabei treten Dodon
       und Sandu gegeneinander an.
       
       Die Abstimmung am Sonntag war die erste direkte Präsidentschaftswahl seit
       20 Jahren in der ehemaligen Sowjetrepublik. Moldauer waren darüber
       gespalten, ob das Land eine stärkere Integration in Europa oder eine
       Erneuerung der Beziehungen zu Moskau anstreben sollte.
       
       Dodon ist der Chef der Sozialistischen Partei. Er hat versprochen,
       „freundliche Beziehungen mit Russland“ wiederherzustellen. Ein Sieg Dodons
       würde die prowestliche Regierung des Landes politisch zurückwerfen. Sie
       muss sich bereits mit Korruptionsvorwürfen auseinandersetzen, viele Bürger
       sind daher verärgert. Nicht nur der prorussische Kandidat hatte einen
       Wandel angekündigt; auch die frühere Weltbank-Ökonomin Sandu hatte
       versprochen, Korruption zu bekämpfen.
       
       Nach Behördenangaben gaben am Sonntag 48,92 Prozent der Moldauer ihre
       Stimme ab. Die Abstimmung galt als Richtungswahl, da in dem Präsidentenamt
       die außenpolitische Orientierung des Landes mitgestaltet werden kann. Zudem
       darf der Präsident Richter ernennen. Weitere wesentliche Entscheidungen
       müssen aber vom Parlament gebilligt werden.
       
       Sowohl die EU und die USA als auch Russland sind an größerem Einfluss über
       Moldau interessiert. Das Land mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern liegt
       zwischen dem EU-Mitgliedsstaat Rumänien und der Ukraine.
       
       31 Oct 2016
       
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