# taz.de -- Pegida-Gründer wird Vaterland untreu: Lutz Bachmann flieht ins Ausland
       
       > Pegida-Gründer Lutz Bachmann wandert aus und jobbt nun auf Teneriffa. Als
       > Grund für seinen Ortswechsel nennt er Angriffe auf seine Person.
       
 (IMG) Bild: Die Sonnenbrille hatte er schon in Dresden auf
       
       Dresden taz | „Nu da machd doch eiern Drägg alleene!“ Mit dieser legendär
       gewordenen Bemerkung dankte 1918 der letzte sächsische König Friedrich
       August III. ab. Auf Lutz Bachmann, Führer der besorgten sächsischen Bürger,
       könnte das Zitat passender nicht zutreffen. Schon im Juli meldete der
       Buschfunk, der große Selbstdarsteller vergnüge sich mit seiner Frau auf
       Teneriffa und fliege nur Montags zu den Pegida-Demonstrationen nach Dresden
       ein, um vom Lautsprecherwagen ein bisschen zu widerständeln.
       
       Nun hat Bachmann per Facebook-Video bestätigt, dass er seit fünf Monaten
       Werbeaufträge auf Teneriffa wahrnehme. Verschafft habe sie ihm ein
       befreundeter Gastwirt, der schon vor einem Jahr auf die Insel ausgewandert
       war. Zu den Aufgaben, die er für diesen „guten Mann“ ausführe, gehörten
       auch Dienstleistungen für auswanderungswillige Deutsche.
       
       Hinter Bachmanns Flucht auf die Insel stecken ihm zufolge Angriffe auf ihn
       selbst, seine Familie und sein Auto, die er in der Videobotschaft indirekt
       seiner ehemaligen Weggefährtin Festerling und dem mit ihr verbündeten
       Holländer Edwin Wagensveld unterstellt. Er könne sich im Dresdner Vorort
       Kesselsdorf nicht mehr sicher fühlen.
       
       Bachmann und die von der Hamburger AfD nach Sachsen emigrierte Tatjana
       Festerling liefern sich seit Monaten eine Schlacht im Internet. Noch im Mai
       2015 war Festerling als Oberbürgermeisterkandidatin für Pegida angetreten
       und hatte jede zehnte Stimme geholt. Neben persönlichen Animositäten gilt
       auch die Gründung einer konkurrierenden Bewegung durch Festerling als Grund
       für das Zerwürfnis.
       
       Mit der Vaterlandsliebe ist es bei den größten sächsisch-deutschen
       Berufspatrioten insgesamt nicht weit her. [1][Der ehemalige NPD-Landes- und
       Bundesvorsitzende Holger Apfel setzte sich 2013 nach Mallorca ab] und
       betrieb dort eine Kneipe.
       
       21 Sep 2016
       
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 (DIR) Michael Bartsch
       
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