# taz.de -- Rechter will ins Schweriner Rathaus: Unerwünschter Kandidat
       
       > Der parteilose Uwe Wilfert darf nicht als Oberbürgermeister kandidieren.
       > Nach Facebook-Posts gibt es Zweifel an seiner Verfasssungstreue
       
 (IMG) Bild: Hier bekommt Uwe Wilfert nie das Chefbüro: Schweriner Rathaus.
       
       Hamburg taz | Er darf nicht Oberbürgermeister von Schwerin werden, dabei
       wollte Uwe Wilfert sich als OB für Deutschland einsetzen. Aber der
       Gemeindewahlausschuss hegt große Zweifel an der Verfassungstreue des
       Kandidaten und entschied am Mittwoch, dass Wilfert am 4. September nicht
       zur Oberbürgermeistwahl antreten darf.
       
       Wilfert ist parteilos, aber klar ausgerichtet. Er steht der NPD nahe und
       die Gruppe „Deutschland wehrt sich“, die sich gegen die ihrer Ansicht nach
       „unerträgliche Asylpolitk“ wehrt, unterstützt ihn.
       
       Bei Facebook schimpft Wilfert über die Entscheidung des Ausschusses. „Die
       Staatsanwaltschaft hat mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wo sind
       die rechtskräftigen Verurteilungen? Verleumdung, Nötigung und üble Nachrede
       nenne ich das!!!“ Der gebürtige Schweriner meint: „Das hier ist kein
       Rechtsstaat! Das hier ist ein Linksstaat!“
       
       Als Beweis zitiert der 58-Jährige das weit am politisch rechten Rand
       stehende Magazin Compact: „In deutschen Landen gibt es wieder Faschismus.
       Lange Zeit hätte man es nicht mehr für möglich gehalten, aber der Staat hat
       sich zu einem faschistischen Unrechtsstaat, einem Unstaat, angeführt von
       einem Unrechtsregime, entwickelt.“
       
       Als Beleg für Wilferts fehlende Verfassungstreue führte Gemeindewahlleiter
       Bernd Nottebaum Aussagen in sozialen Netzwerken an. Da bezeichnete der
       Vater von vier Kinder und Opa von zwei Enkelinnen Geflüchtete als
       „minderwertiges Viehzeug“, „Asylschmarotzer“ und „Verbrecher“.
       
       Über die Bundeskanzlerin schrieb er, sie sei eine „Jüdin“, ein „Monster“
       und eine „Marionette Amerikas“. Nottebaum erinnerte auch daran, dass
       Wilfert den Holocaust leugnet. Wilfert kündigte an, gegen seinen Ausschluss
       von der Oberbürgermeisterwahl Beschwerde einzulegen.
       
       15 Jul 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
       
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