# taz.de -- EMtaz: Gruppe F: Portugal – Österreich: Krass überlegenes Unentschieden
       
       > Ronaldo zeigt sein ganzes Können. Trotzdem reicht es nicht für mehr als
       > ein 0:0. Ein Flitzer ist der Held des Spiels – das sagt ja wohl alles.
       
 (IMG) Bild: Man of the game, leider ohne Abschluss
       
       Die Startbedingungen: Die Ösis mussten was zeigen, die Portugiesen auch.
       Die Ösis haben Astronautovic, äh, Ibranautovic. Und Portugal hat CR7. Das
       hätte zu einem Poser-Duell auf Augenhöhe führen sollen. Hat es aber nicht
       wirklich.
       
       Das Vorurteil: Die können’s echt nur auf Schnee, die Ösis. Und dann haben
       sie auch noch eine psychische Störung: Der Schriftsteller Robert Menasse
       hat mal geschrieben, Österreich sei ein Exhibitionist, der sich den Mantel
       aufreißt, und dann vor einer eigentlich desinteressierten
       Weltöffentlichkeit behauptet, der Phallus sei im Grunde nur ein
       Phallus-Symbol. Noch Fragen?
       
       Das Spiel: Am Ende schien Ronaldo wieder alles klar zu machen, aber der
       Portugiese vergab den Strafstoß zehn Minuten vor Schluss der Partie im
       Pariser Prinzenpark; sein Schuss landete am Pfosten. Es blieb beim 0:0,
       obwohl Ronaldo ein halbes Dutzend Chancen hatte – und sogar ein Abseitstor
       erzielte. Er zeigte sein gesamtes Repertoire: Fernschuss, Kopfball,
       Direktabnahme. Dazu kamen noch etliche weitere Chancen seiner
       sturmfreudigen Kollegen. Die Portugiesen waren krass überlegen. Die
       Österreicher, die diesmal Alaba ins offensive Mittelfeld beordert hatten,
       wo er allerdings völlig wirkungslos blieb und nach 65. Minuten ausgetauscht
       wurde, verlegten sich auf Konterzüge und viel Laufarbeit. Sie kamen
       insgesamt nur zwei, dreimal gefährlich vors Tor der Portugiesen. Mehr war
       für Team Austria nicht drin. Für CR7 allerdings auch nicht. Ergebnis:
       Nullnull.
       
       Die entscheidenden Momente: Ronaldo kriegt den Ball nicht rein, was er auch
       tut.
       
       Der Spieler des Spiels: Almer, der Ösi-Fänger, brilliert auf der Linie,
       entnervt Ronaldo.
       
       Hero des Spiels: Der Flitzer, der nach dem Spiel ein Selfie mit Ronaldo
       schießt.
       
       Das Urteil: Frust-Ergebnis für Portugal. Österreich ist dagegen bei dieser
       EM angekommen, naja, halbwegs. Sie können wenigstens kämpfen.
       
       18 Jun 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Markus Völker
       
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