# taz.de -- Vorwahlen in den USA: Sanders kämpft um jede Stimme
       
       > Clinton fällt es schwer, Sanders abzuschütteln. Der Senator holt einen
       > Vorwahlsieg in West Virginia. Trump festigt seine Position bei den
       > Republikanern.
       
 (IMG) Bild: Hillary Clinton hat sich den Weg zur Nominierung vermutlich leichter vorgestellt
       
       Washington ap | Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders
       hat mit einem Vorwahlsieg im US-Staat West Virginia seinen Rückstand auf
       Hillary Clinton etwas verringert. Im Gesamtrennen liegt der Senator von
       Vermont allerdings nach wie vor klar hinter der früheren Außenministerin.
       Dennoch will Sanders weiterkämpfen.
       
       Bei den Republikanern hatte Donald Trump leichtes Spiel: In West Virginia
       gewann der Immobilienmogul ebenso wie in Nebraska, nachdem seine
       verbliebenen Rivalen Ted Cruz und John Kasich vergangene Woche ihre
       Kampagnen beendet hatten. Der Weg zur Nominierung zum offiziellen
       Kandidaten der Partei ist für Trump damit praktisch frei.
       
       Auch Clinton bleibt trotz ihrer Niederlage in West Virginia auf Kurs. Ihr
       fehlen nur 144 der 2383 Delegierten, die sie für die Kür zur offiziellen
       Kandidatin der Demokraten bräuchte. Um sich die Nominierung zu sichern,
       müsste sie nur 14 Prozent der bei den verbliebenen Vorwahlen verfügbaren
       Wahlmänner und Wahlfrauen gewinnen.
       
       Das bedeutet, dass Clinton in allen verbleibenden Vorwahlstaaten mit großem
       Abstand verlieren und letztlich dennoch als die Kandidatin hervorgehen
       könnte – solange die Superdelegierten weiter zu ihr halten. Dabei handelt
       es sich um Parteifunktionäre, die sich beim Parteitag im Sommer frei für
       einen der Bewerber entscheiden können. Die meisten haben sich bisher auf
       Clinton festgelegt.
       
       ## Steiniger Weg für Sanders
       
       Doch warf ihr Misserfolg in West Virginia ein Schlaglicht auf ihren
       schwierigen Stand bei weißen Wählern und Unabhängigen, bei denen Sanders
       besser abschneidet. Dieser gab sich bei einem Auftritt in Salem im Staat
       Oregon hartnäckig. „Um es ganz klar zu sagen, wir führen die Kampagne, um
       die demokratische Nominierung zu gewinnen“, erklärte er. „Wir werden um
       jede letzte Stimme kämpfen.“
       
       Er wisse, dass es eng werde, doch sei er steinige Wege gewohnt, sagte er.
       Seine Kampagne sei am besten in der Lage, den voraussichtlichen
       republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu schlagen. Auf
       die Mehrheit der Delegiertenstimmen könne er immer noch kommen, betonte
       Sanders.
       
       Zwar lockt Sanders noch immer Tausende zu seinen Kundgebungen, hat jedoch
       mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen, je näher Clinton der Nominierung
       kommt. Für Kalifornien hat er nur rund 525.000 Dollar für Werbung
       eingeplant, für West Virginia waren es nur 63.000 Dollar, wie der
       Dienstleister Kantar Media vorrechnete.
       
       11 May 2016
       
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