# taz.de -- Justiz in den USA: Hinrichtung wegen Prügelattacke
       
       > Nach einer durchzechten Nacht soll Joshua Bishop im Juni 1994 einen Mann
       > zu Tode geprügelt haben. Nun wurde Bishop dafür exekutiert.
       
 (IMG) Bild: Immer wieder gibt es auch in Jackson, Georgia, Proteste gegen die Todesstrafe (Archivbild)
       
       Jackson ap | Wegen einer tödlichen Prügelattacke auf seinen Zechgenossen
       ist ein Mann im US-Staat Georgia hingerichtet worden. Joshua Bishop wurde
       am Donnerstag nach Injektion einer Giftspritze um 21.27 Uhr (Ortszeit) in
       der Haftanstalt in Jackson für tot erklärt. Zuvor war sein Gnadengesuch von
       einem zuständigen Ausschuss abgelehnt worden. Auch Gerichte in Georgia und
       der Oberste Gerichtshof der USA hatten Bitten um Aussetzung der Exekution
       abgewiesen.
       
       Zum Tode verurteilt wurde der 41-Jährige wegen Mordes an Leverett Morrison.
       Gerichtsakten zufolge verbrachte Bishop den 19. Juni 1994 im Ort
       Milledgeville damit, mit seinem späteren Opfer und einem dritten Mann, Mark
       Braxley, Alkohol und andere Drogen zu konsumieren. Nach einem
       Kneipenaufenthalt ging das Trio am Abend zu Braxleys Wohnmobil, wo sie
       weiter getrunken und Drogen genommen haben sollen.
       
       Morrison schlief ein, erwischte Bishop jedoch beim Aufwachen dabei, wie er
       seine Autoschlüssel aus seiner Tasche zu stehlen versuchte. Bishop
       versetzte ihm daraufhin mit einer Kleiderschrankstange einen Hieb auf den
       Kopf. Ermittlern sagte Bishop später, dass er zusammen mit Braxley auf das
       Opfer eingeprügelt habe. Als sie dessen Tod festgestellt hätten, hätten sie
       die Leiche zwischen zwei Mülleimern deponiert und den Jeep des Toten
       verbrannt.
       
       Bishop räumte zudem im Verhör ein, rund zwei Wochen zuvor mit Braxley einen
       anderen Mann getötet zu haben. Dieser habe mit angeblichen sexuellen
       Übergriffen auf seine Mutter geprahlt, woraufhin er auf ihn eingeprügelt
       habe, erklärte Bishop damals. Braxley schnitt dem Opfer demnach die Kehle
       durch.
       
       ## Schwere Kindheit
       
       Sowohl Bishop als auch Braxley wurden im Fall Morrison wegen Mordes und
       bewaffneten Raubs angeklagt. Eine Jury verurteilte Bishop zum Tode, während
       Braxley auf schuldig plädierte und eine lebenslange Haftstrafe gegen ihn
       verhängt wurde. Bishops Anwälte argumentierten jedoch, dass der damals
       36-jährige Braxley der Anstifter gewesen und Einfluss auf Bishop ausgeübt
       habe. Dieser war damals erst 19 Jahre alt.
       
       Bishops Anwälte verwiesen auch auf dessen extrem harte Kindheit mit einer
       Mutter, die regelmäßig betrunken und drogenabhängig gewesen sei. Diese habe
       zudem eine Schwäche für gewalttätige Männer gehabt, die sie und ihre Söhne
       geschlagen hätten. Bishop sei von einer Pflegefamilie zur nächsten
       weitergereicht worden, sei auch in Heimen und manchmal obdachlos gewesen,
       sagten seine Verteidiger.
       
       Der zuständige Sheriff im Bezirk Baldwin County, Bill Massee, räumte zwar
       ein, dass es Bishop schwer gehabt habe. Doch seien die Taten sehr brutal
       und Bishop besonders aggressiv gewesen. Die Kinder des getöteten Morrison
       hätten ihm zudem erst diese Woche gesagt, dass sie die Exekution Bishops
       wünschten, sagte Massee.
       
       Kurz vor seiner Exekution entschuldigte sich Bishop bei den Bewohnern von
       Baldwin County und Morrisons Familie für seine Tat. Er danke zudem jenen
       Menschen, die zu ihm gestanden hätten, sagte er.
       
       1 Apr 2016
       
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