# taz.de -- Zugunglück in Bad Aibling: Die zwei Fehler des Fahrdienstleiters
       
       > Erst ein falsches Signal gesendet, dann die falsche Notruftaste gedrückt:
       > Das Bahnunglück in Bad Aibling geht wohl auf eine Verkettung mehrerer
       > Irrtümer zurück.
       
 (IMG) Bild: Technischer Defekt „ausgeschlossen“: Ein Polizist vor dem Stellwerk in Bad Aibling
       
       Berlin dpa | Das schwere Zugunglück im bayerischen Bad Aibling ist nach
       Angaben der Landesregierung auf einen doppelten Irrtum des
       Fahrdienstleiters zurückzuführen. „Es war eine ganz besonders tragische
       Verkettung von gleich zwei Fehlleistungen“, sagte Bayerns Innenminister
       Joachim Herrmann (CSU) [1][der Bild-Zeitung]. Nachdem der Mann die
       eingleisige Strecke für zwei Züge gleichzeitig freigegeben hatte, sei ihm
       noch ein weiterer verhängnisvoller Fehler unterlaufen.
       
       „Der Fahrdienstleiter hat, als er seinen ersten Irrtum bemerkte, einen
       ersten Warn-Funkspruch an die beiden Lokführer schicken wollen“, schilderte
       Herrmann weiter. „Er hat – möglicherweise aus Aufregung – jedoch die
       falsche Taste gedrückt. Der Funkspruch ging an die Fahrdienstleiter in der
       näheren Umgebung. Die haben sich daraufhin bei ihm gemeldet. Daraufhin
       schickte der Fahrdienstleiter einen zweiten Funkspruch an die Lokführer.
       Diesmal drückte er die richtige Taste, aber da war es schon zu spät.“
       
       Herrmann zog ein bitteres Fazit: „Wäre der erste Funkspruch bei den
       Lokführern angekommen, hätte das Unglück womöglich noch verhindert werden
       können. Das ist ganz besonders tragisch.“ Nun laufe es auf eine Anklage des
       Fahrdienstleiters wegen fahrlässiger Tötung hinaus. „Es sind mittlerweile
       auch alle technischen Defekte ausgeschlossen: Die Züge waren technisch
       völlig in Ordnung, inklusive der Bremsen. Das Funknetz hat funktioniert,
       ebenso alle Stellwerk-Funktionen.“
       
       Bei dem Frontalzusammenstoß zweier Regionalzüge auf der Strecke von
       Holzkirchen nach Rosenheim waren am 9. Februar elf Menschen ums Leben
       gekommen und 85 Passagiere teils lebensgefährlich verletzt worden. Das
       Bahnunglück gilt als eines der schwersten in der Geschichte der
       Bundesrepublik.
       
       29 Mar 2016
       
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 (DIR) [1] http://www.bild.de/news/inland/zugunglueck-bad-aibling/der-tragische-zweite-fehler-des-fahrdienstleiters-45095250.bild.html
       
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