# taz.de -- Kampf gegen Boko Haram in Nigeria: Armee befreit mehr als 800 Geiseln
       
       > Der nigerianischen Armee gelingt ein Schlag gegen Boko Haram. Doch im
       > Nordosten des Landes entführen die íslamistischen Extremisten derweil 16
       > Frauen.
       
 (IMG) Bild: Ein Bombenanschlag, verübt von Boko Haram am vergangenen Mittwoch in Maiduguri
       
       Lagos afp| Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben mehr als 800
       Geiseln aus den Händen der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Allein in
       der Ortschaft Kusumma im nordöstlichen Bundesstaat Borno seien am
       Donnerstag nach Gefechten mit den Extremisten 520 Gefangene in Sicherheit
       gebracht worden, teilte die Armee am Donnerstag mit. Im Bundesstaat Adamawa
       verschleppten Boko-Haram-Kämpfer derweil 16 weitere Frauen.
       
       Bei den Kämpfen in Kusumma wurden nach Armeeangaben 22 Islamisten getötet.
       In elf weiteren Dörfern in der Region befreiten die Soldaten demnach
       insgesamt 309 Geiseln und erschossen drei Boko-Haram-Mitglieder. Im
       benachbarten Bundesstaat Adamawa entführten die Kämpfer der
       Islamistengruppe unterdessen 14 erwachsene Frauen und zwei Mädchen. Es
       seien Sicherheitskräfte in die Gegend geschickt worden, um die Opfer zu
       befreien, teilte die Polizei mit.
       
       Boko Haram kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen
       Staats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 17.000
       Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, mehr als 2,5 Millionen
       Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Der Konflikt
       weitete sich mittlerweile auch auf die Nachbarländer Kamerun, Tschad und
       Niger aus, deren Armeen sich am Kampf gegen Boko Haram beteiligen.
       
       Eine neue Videobotschaft heizte derweil Spekulationen über den
       Gesundheitszustand des Boko-Haram-Anführers Abubakar Shekau an. „Für mich
       ist das Ende gekommen“, sagt Shekau, der in dem Video geschwächt und
       abgemagert wirkt. Die Qualität des YouTube-Videos ist allerdings von so
       schlechter Qualität, dass unter Sicherheitsexperten Zweifel aufkamen, ob es
       sich wirklich um eine Botschaft Shekaus handelt.
       
       Shekau übernahm 2009 die Leitung von Boko Haram, nachdem der Gründer der
       Islamistengruppe, Mohammed Yusuf, von den nigerianischen Sicherheitskräften
       getötet worden war. Mehrfach schon gab die Armee bekannt, sie habe auch
       Shekau getötet.
       
       25 Mar 2016
       
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