# taz.de -- Steigende Zahl rechtsextremer Straftaten: 30 Prozent mehr Delikte
       
       > Brennende Flüchtlingsunterkünfte, rechte Hassparolen. Die Zahl
       > rechtsextremer Straftaten in Deutschland wächst um 30 Prozent im
       > Vergleich zu 2014.
       
 (IMG) Bild: Ein Sprengstoffanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft im November in Freital, Sachsen
       
       Berlin dpa | Rechtsextreme Straftaten haben in Deutschland stark
       zugenommen. Nach vorläufigen Zahlen registrierten die Sicherheitsbehörden
       im vergangenen Jahr 13 .846 einschlägige Delikte – das entspricht einer
       Steigerung um mehr als 30 Prozent im Vergleich zu 2014. Das ergibt sich aus
       Zahlen, die die Linke-Politikerin Petra Pau regelmäßig beim
       Bundesinnenministerium abfragt.
       
       Da nun auch die Angaben für Dezember vorliegen, veröffentlichte Pau am
       Mittwochabend [1][die Jahresübersicht für 2015 (PDF)]. Es handelt sich
       jedoch lediglich um vorläufige Zahlen, da die Polizei erfahrungsgemäß viele
       Fälle nachmeldet. 2014 hatten die Sicherheitsbehörden [2][in ihrer
       vorläufigen Statistik (PDF)] 10.541 rechtsextreme Straftaten festgestellt.
       
       Auch die Gewaltbereitschaft steigt: So wurden vergangenes Jahr 921
       rechtsextreme Gewalttaten (2014: 496) mit 691 Verletzten (2014: 431)
       registriert. Die meisten dieser Gewalttaten, insgesamt 612, waren
       fremdenfeindlich motiviert. Damit hat sich diese Zahl im Vergleich zu 2014
       (316) fast verdoppelt. Die Zahl der Menschen, die bei diesen Übergriffen
       verletzt wurden, erhöhte sich auf 459 (2014: 272).
       
       Pau bezeichnete die Entwicklung als alarmierend. Die tatsächlichen Zahlen
       dürften überdies weitaus höher liegen: „Erfahrungsgemäß verdoppeln sich die
       Zahlen nach der Nachmeldung der Polizeibehörden von Bund und Ländern noch
       einmal“, sagte die Linke-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Das
       heißt, wir haben täglich drei bis vier rechtsextrem motivierte
       Gewalttaten.“ Dies zeige, dass der Rechtsextremismus „längst wieder eine
       Gefahr für Leib und Leben von Menschen ist, die nicht in das
       menschenfeindliche Muster der Nazis passen“.
       
       Dabei gehe die Gefahr keineswegs nur von organisierten Neonazis aus,
       sondern auch von freien Gruppen, die zunehmend gegen Flüchtlinge und deren
       Unterstützer mobilisierten. Die Probleme bei der Aufnahme von Flüchtlingen
       wirkten dabei wie ein Katalysator: „Staatliche Institutionen und
       Zivilgesellschaft zeigen sich überfordert, und dort, wo Lücken gelassen
       werden, stoßen Nazis hinein und instrumentalisieren das.“
       
       11 Feb 2016
       
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 (DIR) [1] http://www.petra-pau.de/18_bundestag/dok/down/2015_zf-rechtsextreme-straftaten.pdf
 (DIR) [2] http://www.petrapau.de/18_bundestag/dok/down/2014_zf-rechtsextreme-straftaten.pdf
       
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