# taz.de -- Hertha trifft im Pokal auf Dortmund: Schwarz-gelber Stammgast in Berlin
       
       > Wird Dortmund Pokal-Endstation für Hertha BSC – immerhin die
       > Fußball-Bundesligamannschaft des Jahres? Ja, sagt unser Autor.
       
 (IMG) Bild: Und wieder Hertha vs. Dortmund: Hier kämpfen Marco Reus (r.) und Berlins Mitchel Weiser um den Ball
       
       Es tut mir ja leid. Und es wäre ja auch schön, im eigenen Stadion den
       Deutschen Fußball-Pokal zu gewinnen, dessen Endspiel seit 1985 in Berlin
       ist. Aber das Halbfinale, das die Fußballer von Hertha BSC am Mittwochabend
       zum ersten Mal seit 25 Jahren erreicht haben, wird Endstation für die
       Heim-Mannschaft sein. Denn der Gegner ist die schwarz-gelbe Borussia aus
       Dortmund. Gegen die kam die Hertha schon vergangenen Samstag im
       Bundesliga-Duell über ein Unentschieden nicht hinaus kam – trotz
       Heimrechts, trotz einer sehr guten Leistung und trotz außergewöhnlicher
       Sturmschwäche der Schwarz-Gelben.
       
       Die werden nicht nochmal ohne zumindest ein Tor aus dem Olympiastadion
       gehen, allen voran Pierre-Emerick Aubameyang. Der ließ schon am
       Dienstagabend mit Sturmpartner Marco Reus im anderen Pokal-Viertelfinale
       dem in der Bundesliga immer stärker werdenden VfB Stuttgart keine Chance –
       während es bei Hertha tags darauf nur zu einem 3:2 gegen den
       Zweitliga-Achten Heidenheim reichte.
       
       Die Dortmunder sind ohnehin Berliner Pokal-Stammgast mit drei
       Endspiel-Teilnahmen in den vergangenen vier Jahren. Die jetzige Auslosung
       für das Halbfinale am 20. April bringt sie dieses Mal voraussichtlich
       binnen dreieinhalb Monaten drei Mal ins Olympiastadion. Die BVB-Fans, die
       ihren klassischen Treffpunkt an Breitscheidplatz und Europacenter in
       schwarz-gelb tünchen, können bei normalem Verlauf ihre Fan-Utensilien im
       Europacenter fürs Finale am 21. Mai unterstellen.
       
       Allerdings: Was heißt schon normaler Verlauf? Der Fußball ist reich an
       Floskeln, aber manchmal stimmen die eben – vor allem die, wonach der Pokal
       seine eigenen Gesetze hat und Dortmund als eigentlich Stärkerer unterliegt.
       Aber selbst wenn das nicht passiert: Hertha ist längst die Mannschaft der
       Saison. Mögen die Dortmunder auch den spektakuläreren Fußball spielen –
       kein Team hat sich gegenüber der Vorsaison so sehr verbessert wie die
       Hertha.
       
       Nur die Tordifferenz trennte sie im Juni 2015 von einem Abstiegsplatz – nun
       ist Berlin zwölf Plätze höher Tabellendritter, vor den zu Saisonbeginn viel
       stärker eingeschätzten Wolfsburgern, Schalkern und Leverkusenern. Würde die
       Meisterschaft durch einen solchen Leistungsvergleich vergeben und nicht
       allein anhand der aktuellen Saisonergebnissen, wäre Hertha zwar auch nicht
       Pokalsieger – aber die Meisterschaft hätte sie sicher in der Tasche.
       
       11 Feb 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
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