# taz.de -- Zum Tod von Glenn Frey: Eagles-Mitgründer gestorben
       
       > Mit Hits wie „Take It Easy“ verströmten die Eagles das warme Lebensgefühl
       > des California Rock. Nun trauert die Band um ihren Mitgründer und
       > Gitarristen.
       
 (IMG) Bild: Anfang der 70er gründete Frey mit dem Schlagzeuger der Band die Eagles
       
       New York AP | Glenn Frey, Mitbegründer und Gitarrist der Rockgruppe Eagles,
       ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Er sei Komplikationen einer
       rheumatoiden Arthritis, einer akuten Dickdarmentzündung und einer
       Lungenentzündung erlegen, [1][teilte die Band auf ihrer Webseite mit]. Mit
       den Leiden hatte Frey demnach in den vergangenen Wochen zu kämpfen. Er
       starb am Montag in New York.
       
       „Worte können weder unseren Kummer noch unsere Liebe und Respekt für all
       das beschreiben, was er uns, seiner Familie, der Musikgemeinde und
       Millionen Fans weltweit gegeben hat“, erklärten die Eagles. Auch Zahlreiche
       Stars zeigten sich bestürzt über das Ableben Freys.
       
       Die Eagles hob Frey Anfang der 70er Jahre mit Schlagzeuger Don Henley aus
       der Taufe, mit von der Partie waren Gitarrist Bernie Leadon und Randy
       Meisner am Bass.
       
       Den Durchbruch schafften die Eagles dann mit „Take It Easy“, in dem Frey
       als Leadsänger zu hören ist. Schon bald mehrte sich ihr Ruhm. Die Eagles
       schwangen sich mit ihrem melodiösem Sound rasch zur Vorzeigeband des
       California Rock auf – obwohl ironischerweise keines der Bandglieder aus
       Kalifornien kam. Zwar schmähten Kritiker ihre Musik mitunter als seicht und
       einfallslos, doch stieß die Mischung aus weichen Balladen, Macho-Rock und
       Einflüssen aus Pop, Folk und Country bei erstaunlich vielen Menschen auf
       offene Ohren.
       
       ## „Zutiefst talentiert und getrieben“
       
       Eine Greatest-Hits-Sammlung und die Platte „Hotel California“, beide in den
       1970er erschienen, gingen mehr als 20 Millionen Mal über die Ladentische
       und gehören noch immer zu den am meisten verkauften Alben überhaupt. Zu
       ihren größten Hits gehören „The Best of My Love“, „Desperado“, „One of
       These Nights“, „Life in The Fast Lane“ und „The Long Run.“ Im Jahr 1998
       wurde die Band in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen.
       
       Glenn Lewis Frey wurde in Detroit geboren und wuchs in den Vororten der
       Großstadt im US-Staat Michigan auf. Schon als Teenager spielte er in Bands,
       den ebenfalls aus Detroit stammenden Rockmusiker Bob Seger zählte er zu
       seinen frühen Freunden. Oft traf sich Frey mit Henley, Meisner und Leadon.
       Das Quartett versuchte früh, in der Musikszene von Los Angeles Fuß zu
       fassen. In der Anfangszeit traten die Eagles als Begleitgruppe der
       Country-Rock-Sängerin Linda Ronstadt auf.
       
       Frey stach durch sein Charisma heraus. Als sein Markenzeichen galten sein
       markantes Kinn, sein breites Grinsen, seine wellige Haartolle, seine
       unverblümte Art und seine Liebe zum Lifestyle des Rock'n‘Roll.
       
       Mit seinen Eagles-Kollegen harmonierte Frey auf der Bühne zwar gut, abseits
       gab es jedoch oft Streit in der Band. Leadon und Meisner stiegen nach
       Auseinandersetzungen mit dem Sänger aus. Aber auch Gitarrist Don Felder,
       der im Jahre 1974 zur Gruppe stieß, lieferte sich später eine
       Justizschlacht mit den Eagles. 2001 wurde er im Streit ums Geld aus der
       Band geworfen.
       
       Auch zwischen dem impulsiven Frey und dem eher nachdenklichen Henley, dem
       gefeierten Songwriter-Duo der Eagles, kriselte es. Ihr Zerwürfnis galt als
       Hauptgrund für die Auflösung der Band 1980. Henley hatte eigentlich
       geschworen, dass es erst zu einer Reunion käme, wenn die „Hölle zufrieren“
       würde. 1994 taten sich die Eagles dann doch wieder zusammen – und brachten
       im selben Jahr ein Live-Album mit dem sinnigen Titel „Hell Freezes Over“
       heraus. Frey war auch als Solomusiker erfolgreich. Zu seinen Hits zählten
       „The Heat Is On“ und „Smuggler‘s Blues.“
       
       Henley würdigte seinen verstorbenen Bandkollegen. „Die Bande, die wir vor
       45 Jahren schmiedeten, ist nie zerbrochen, selbst während der 14 Jahre, in
       denen die Eagles geschieden waren“, sagte er. „Glenn war derjenige, der
       alles in Gang setzte. Er war die Zündkerze, der Mann mit dem Plan. Er hatte
       ein enzyklopädisches Wissen über Popmusik und eine Arbeitsethik, die nie
       aufgab. Er war lustig, dickköpfig, launig, großzügig, zutiefst talentiert
       und getrieben.“
       
       19 Jan 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.eagles.com/splash
       
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