# taz.de -- Ermittlungen gegen Kreml-Kritiker: Mordvorwurf gegen Chodorkowski
       
       > Russland wirft dem im Exil lebenden Oppositionellen vor, 1998 an der
       > Ermordung eines Bürgermeisters beteiligt gewesen zu sein. Beweise fehlen
       > bislang.
       
 (IMG) Bild: In Russland sollte sich Michail Chordokowski aktuell besser nur in Form einer Live-Übertragung blicken lassen.
       
       Moskau ap | Die höchste russische Ermittlungsbehörde hat den im Schweizer
       Exil lebende Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski beschuldigt, 1998 am Mord
       eines sibirischen Bürgermeisters beteiligt gewesen zu sein. Das sei das
       Ergebnis einer Untersuchung, teilte das Amt am Freitag mit.
       
       Bislang hatten die Behörden Chodorkowski zwar verdächtigt, in den Fall
       verwickelt zu sein, konnten dafür aber keinen Beweis vorlegen. Der frühere
       Öl-Milliardär selbst hatte die Anschuldigungen wiederholt zurückgewiesen.
       
       Der Bürgermeister von der Stadt Neftejugansk soll mit Chodorkowskis
       Jukos-Konzern Streit über Steuerrückstände gehabt haben. Am Montag hatten
       russische Ermittler Chodorkowski eine Vorladung in dem Mordfall zugestellt.
       Der Fall war eigentlich abgeschlossen. Die Erwägungen, ihn neu aufzurollen,
       kommen in einer Zeit, in der Chodorkowskis Einfluss in der Opposition
       wächst.
       
       Chodorkowski war 2003 wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung verhaftet
       worden. Im Westen wurde seine Verurteilung zu Straflager als Retourkutsche
       des Kremls für seine Kritik an Präsident Wladimir Putin aufgefasst. Nach
       zehn Jahren im Gefängnis wurde Chodorkowski 2013 von Putin begnadigt und
       lebt nun in der Schweiz. Er finanziert eine russische Bürgerinitiative
       namens Offenes Russland.
       
       11 Dec 2015
       
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