# taz.de -- VW-Abgasaffäre: Jetzt auch noch Bosch
       
       > VW-Zulieferer Bosch könnte von den Schummeleien gewusst haben. VW muss
       > betroffene Fahrzeuge in den USA womöglich zurückkaufen.
       
 (IMG) Bild: Das Angebot von VW für die betroffenen Käufer ist der kalifornischen Umweltbehörde zu wenig
       
       WASHINGTON rtr | Wegen der Volkswagen-Abgasaffäre steht Insidern zufolge
       auch der Zulieferer Robert Bosch im Visier der US-Ermittler. Staatsanwälte
       im Justizministerium in Washington prüften, ob der Stuttgarter Konzern von
       den jahrelangen VW-Schummeleien gewusst habe oder daran beteiligt gewesen
       sei, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.
       
       Die Ermittlungen stünden noch am Anfang. Zudem gibt es demnach keine
       Anzeichen, dass es Beweise für ein Fehlverhalten von Bosch gebe. Bosch, das
       US-Justizministerium und VW lehnten Stellungnahmen ab.
       
       VW hat zugegeben, in Millionen Dieselfahrzeugen eine Software eingesetzt zu
       haben, mit der Abgastests umgangen wurden, um eine Zulassung der Autos zu
       bekommen. Der Skandal hat den Wolfsburger Konzern in eine tiefe Krise
       gestürzt.
       
       Von Bosch kommen wichtige Bauteile in dem Diesel-Motor, der in sechs
       betroffenen Volkswagen-Modellen und in einem betroffenen Audi-Modell
       genutzt wird. Rechtsexperten zufolge ist eine entscheidende Frage, ob der
       Zulieferer gewusst hat, dass seine Technologie für Manipulationen
       eingesetzt wird.
       
       „Wenn man weiß, dass ein Vergehen begangen wird, und man aktiv dazu
       beiträgt, dass es zu dem Vergehen kommt, sitzt man in der Patsche“,
       erläuterte der auf Umweltrecht spezialisierte Anwalt Daniel Riesel von der
       Kanzlei Sive, Paget & Riesel.
       
       ## Umweltkonzept gefordert
       
       Volkswagen muss die von dem Abgasskandal betroffenen Diesel-Fahrzeuge in
       den USA womöglich teilweise zurückzukaufen. Die Chefin der kalifornischen
       Umweltbehörde Carb, Mary Nichols, [1][sagte dem Handelsblatt] , es sei
       „ziemlich wahrscheinlich, dass VW wenigstens einen Teil der Flotte von den
       Besitzern zurückkaufen muss“. Denn Erfahrungen mit anderen Herstellern
       hätten gezeigt, dass ein Nachrüsten der Fahrzeuge oft nicht so gut
       funktioniere wie geplant.
       
       Der Autobauer muss der kalifornischen Behörde bis diesen Freitag einen Plan
       für technische Lösungen vorlegen, um den Abgasbetrug zu beenden. Nichols
       fordert ein Umweltkonzept, das die zusätzlichen Emissionen der Fahrzeuge
       ausgleicht. „Ganzseitige Anzeigen in der Zeitung zu schalten und den Kunden
       1.000 Dollar anzubieten, ist ja nett.
       
       Aber das ist noch nicht einmal ansatzweise genug, um das Ausmaß des
       Schadens zu thematisieren“, sagte sie der Vorabmeldung zufolge. In den USA
       bietet VW den von Manipulationen betroffenen Kunden als Zeichen der
       Wiedergutmachung Einkaufsgutscheine im Wert von je 1.000 Dollar an.
       
       20 Nov 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.handelsblatt.com/my/unternehmen/industrie/hier-spricht-die-chefin-der-us-umweltbehoerde-carb-zu-dieselgate-wahrscheinlich-muss-vw-einen-teil-der-flotte-zurueckkaufen/12615556.html
       
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