# taz.de -- Gericht zum Streik bei Lufthansa: Der Ausstand kann weitergehen
       
       > Die Kranich-Linie verliert vor dem Arbeitsgericht Düsseldorf gegen die
       > FlugbegleiterInnengewerkschaft UFO. Der Streik bleibt erlaubt.
       
 (IMG) Bild: Lufthansa-Streik: Bis Freitag bleibt der Kranich am Boden.
       
       Berlin dpa/rtr/taz | Das Arbeitsgericht in Düsseldorf hat den Streik des
       Kabinenpersonals bei der Lufthansa am dortigen Standort erlaubt. Es wies
       eine Klage der Lufthansa am Mittwoch zurück. Die Tarif- und Streikforderung
       der FlugbegleiterInnengewerkschaft UFO sei zwar allgemein gehalten, dies
       führe aber nicht zu einer Rechtswidrigkeit. Die Gesamtumstände seien der
       Lufthansa bekannt gewesen. Es bestehe auch keine Friedenspflicht.
       
       Damit sind die Versuche des DAX-Konzerns, den Ausstand juristisch stoppen
       zu lassen, vorerst gescheitert. Am Vortag hatte die 1. Kammer des Gerichts
       noch der Lufthansa recht gegeben. Diese Entscheidung bezog sich aber nur
       auf den Dienstag. Am Mittwoch nun verhandelte die 4. Kammer über die
       Streiktage bis einschließlich Freitag – und entschied exakt gegenteilig.
       
       Damit folgte das Gericht der Auffassung des Arbeitsgerichts Darmstadt, das
       bereits in der Nacht zum Mittwoch der Lufthansa eine Abfuhr erteilt und das
       Begehren des Konzerns zurückgewiesen hatte, den Ausstand in Frankfurt und
       München zu verbieten. Die Lufthansa verzichtete darauf, in Berufung zu
       gehen. Ob sie gegen das Düsseldorfer Urteil vorgeht, prüft sie noch.
       
       Damit geht der längste Streik in der Lufthansa-Geschichte mit
       unverminderter Härte weiter. Allein am Mittwoch traf der Ausstand rund
       100.000 PassagierInnen. Für den morgigen Donnerstag hat die Lufthansa
       erneut mehr als 930 Flüge gestrichen.
       
       ## Keine Schlichtung
       
       „Wir müssen das durchstehen, um unsere Position zu sichern“, sagte der
       Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch in Frankfurt. „Der Widerstand
       gegen Veränderungen im Unternehmen ist groß, insbesondere bei bestimmten
       Beschäftigtengruppen.“ Früher habe der Konzern den Fehler gemacht, bei
       Streikdrohungen stets einzuknicken. Eine solche Einstellung könne sich die
       Lufthansa nun nicht mehr leisten.
       
       UFO-Chef Nicoley Baublies rechnet nicht damit, dass es während des bis
       Freitag angekündigten Ausstands noch Verhandlungen gibt. „Solange die
       Forderung der Lufthansa nach einem Streikende als Bedingung für Gespräche
       besteht, wird es keine Gespräche mit der Lufthansa geben“, sagte Baublies
       vor Beginn der Düsseldorfer Gerichtsverhandlung.
       
       Zu der am Vortag von ihm ins Spiel gebrachten Schlichtung kam es denn auch
       nicht. Die Lufthansa hielt der UFO vor, bei den angedachten Gesprächen auch
       Themen besprechen zu wollen, die ausschließlich in die unternehmerische
       Entscheidungsbefugnis fielen. Lufthansa hatte eine Liste von fünf
       schlichtungsfähigen Tarifverträgen vorgelegt, während Baublies von einer
       breiteren Palette mit über 20 Einzelthemen sprach.
       
       Seit Beginn des Ausstands am vergangenen Freitag hat die Kranich- Airline
       bislang mehr als 3.700 Flüge absagen müssen. Betroffen waren rund 443.000
       Reisende.
       
       11 Nov 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Pascal Beucker
       
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