# taz.de -- Flüchtlingsdebatte bei den Grünen: Oberbürgermeister „seehofert“ zu viel
       
       > Boris Palmer hat sich erneut in die Schusslinie seiner Parteikollegen
       > manövriert. Er hatte sich gegen den Familiennachzug bei Flüchtlingen
       > ausgesprochen.
       
 (IMG) Bild: „Und so holen wir uns die Wähler von der CSU.“ – „Gesinnungsgenossen“ Palmer (li) und Kretschmann (r) planen die Parteizukunft.
       
       Düsseldorf afp | Bei den Grünen gibt es erneut Ärger um Äußerungen zur
       Flüchtlingspolitik des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer. Der
       Grünen-Innenpolitiker Volker Beck warf Palmer am Montag im Handelsblatt
       vor, der Partei im Wahlkampf in Baden-Württemberg zu schaden.
       
       Palmer hatte sich am Wochenende auf seiner Seite im Online-Netzwerk
       Facebook für eine Beschränkung des Familiennachzugs bei Flüchtlingen stark
       gemacht und sich damit hinter einen umstrittenen Vorstoß von
       Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gestellt, der vor allem von
       der CSU unterstützt wird.
       
       Beck warf Palmer im Handelsblatt vor, „mit steilen CSU-Thesen durch die
       Öffentlichkeit zu irrlichtern“. Er rate dem Parteifreund deshalb: „weniger
       Seehofer wagen“, sagte Beck in Anspielung auf CSU-Chef Horst Seehofer und
       fügte hinzu: „Der Schaden im baden-württembergischen Wahlkampf wird durch
       Boris immer größer.“
       
       Palmer hatte davor gewarnt, eine Einschränkung des Familiennachzugs bei
       Flüchtlingen von vornherein auszuschließen.
       
       Der Grünen-Oberbürgermeister hatte bereits mehrfach parteiintern Kritik
       wegen Äußerungen zur Flüchtlingskrise auf sich gezogen. So hatte er
       beispielsweise in einem Kommentar in Anspielung auf das Motto von
       Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „Wir schaffen das“ geschrieben: „Wir
       schaffen das nicht“ und sich damit unter anderem auf die Unterbringung von
       Flüchtlingen bezogen.
       
       9 Nov 2015
       
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