# taz.de -- Koalition gegen den IS: Fast alle gegen die Dschihadisten
       
       > Russland gründet gemeinsam mit Syrien, dem Irak und Iran ein Info-Zentrum
       > gegen den IS. Es könnte auch zur Koordination von Kampfeinsätzen genutzt
       > werden.
       
 (IMG) Bild: Der iranische Präsident Hassan Rouhani (l) und sein russischer Kollege Wladimir Putin verstehen sich bestens.
       
       Moskau dpa | Vor seiner Rede bei den Vereinten Nationen schafft Kremlchef
       Wladimir Putin im Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) mit
       der Gründung eines Informationszentrums neue Fakten. Russland, Syrien, der
       Irak und der Iran hätten eine gemeinsame Basis zum Austausch von
       Informationen in der irakischen Hauptstadt Bagdad gegründet, bestätigten
       Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur in Moskau in der Nacht zum
       Sonntag.
       
       Russischen Agenturen zufolge könnte die Einrichtung auch zur Koordination
       gemeinsamer Kampfeinsätze gegen den IS genutzt werden. Bagdad wird
       militärisch von den USA ausgerüstet.
       
       Mit Spannung wird Putins Auftritt bei der UN-Generaldebatte an diesem
       Montag in New York erwartet. Dabei sowie bei einem Treffen mit US-Präsident
       Barack Obama dürfte er ein Konzept für ein umfassendes Bündnis gegen den IS
       und zur Stabilisierung Syriens vorbringen.
       
       Noch am Samstag beriet Putin mit dem saudischen König Salman über die Lage
       im Syrienkrieg, wie der Kreml mitteilte. Es war bereits das zweite
       Telefonat innerhalb von zwei Wochen mit dem König, dessen Reich militärisch
       eng mit den USA verbündet ist. Zuletzt hatte Russland seine diplomatischen
       Kontakte zu zahlreichen Akteuren im Syrien- und Irakkrieg intensiviert.
       
       Russland beliefert trotz scharfer westlicher Kritik das Regime des
       syrischen Machthabers Baschar al-Assad seit Jahren mit Waffen. Zudem hat
       Russland Berichten zufolge in den vergangenen Monaten eigenes Kriegsgerät
       und Armeeangehörige nach Syrien verlegt. Die russische Führung bestätigt
       bislang lediglich, dass Militärberater in Syrien seien. Russland schließt
       aber auch die Entsendung von Soldaten für Kampfeinsätze nicht aus. Der
       Westen, der selbst mit Luftangriffen auf den IS und mit der Ausrüstung
       syrischer Rebellen im Syrienkrieg engagiert ist, sieht dies mit Skepsis.
       
       Das neue Informationszentrum in Bagdad gilt als ein weiterer Schritt, zu
       einer Allianz gegen den IS, an der Putin trotz westlicher Bedenken auch
       Syrien beteiligen will. Vertreter der Generalstäbe Russlands, Syriens, des
       Iraks und des Irans sollen die Lage analysieren. Die Leitung übernimmt
       Berichten zufolge zunächst der Irak. Die Führung soll alle drei Monate
       wechseln.
       
       27 Sep 2015
       
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