# taz.de -- Greenpeace klagt gegen Atomkraftwerk: Absturzgefahr Atomkraft
       
       > Anwohner klagen gemeinsam mit Greenpeace: Das AKW sei gegen
       > Flugzeugabsturz und Terroranschläge nicht gesichert, heißt es.
       
 (IMG) Bild: Greenpeace AktivistInnen haben 2010 „Atomkraft ist ein Irrweg, Frau Merkel“ auf den Kühlturm eines Kraftwerkes im Emsland projiziert.
       
       Hamburg taz | Zwei Anwohner klagen jetzt mit Unterstützung von Greenpeace
       beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig-Holstein auf Widerruf der
       Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Brokdorf. Der Meiler an der
       Unterelbe sei nur unzureichend gegen einen Flugzeugabsturz oder
       terroristischen Anschlag geschützt, sagt der Brokdorfer Karsten Hinrichsen
       von der Initiative Brokdorf-akut.
       
       Das OVG hatte bereits im Januar 2015 dem Zwischenlager auf dem
       Reaktorgelände die Betriebserlaubnis entzogen. „Es gibt keine
       nachträglichen baulichen Maßnahmen, die Abhilfe schaffen können“, sagt
       Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace. „Wenn die Politik vor den
       Energiekonzernen einknickt, müssen Bürger vor Gericht ziehen, um möglichen
       Schaden von der Bevölkerung abzuwenden.“
       
       Im Juli hatte die Atomaufsicht im schleswig-holsteinischen
       Energieministerium einen Antrag von Greenpeace und Hinrichsen auf Widerruf
       der Betriebsgenehmigung für Brokdorf abgelehnt. Zwar hatte der zuständige
       grüne Minister Robert Habeck den Antrag begrüßt. „Alles, was den
       Atomausstieg nach Recht und Gesetz beschleunigt, ist gut“, sagte er damals
       – und wies darauf hin, dass die rechtlichen Hürden für den Widerruf einer
       Betriebserlaubnis „sehr hoch“ seien.
       
       Abgelehnt wurde der Antrag gleichwohl, und diese Entscheidung wird nun
       angefochten. In ihrem ablehnenden Bescheid hatte die Atomaufsicht selbst
       auf derzeit laufende „Erörterungen mit der Bundesaufsicht“ wegen
       unzureichender Schutzmaßnahmen vor einem Flugzeugabsturz hingewiesen.
       
       Zu diesem Thema wollen sich am Dienstag offenbar auch die Atomaufsichten
       der Bundesländer und des Bundes zu einem Gespräch in Berlin treffen.
       Erörtert werden soll dabei der Schutz nuklearer Anlagen vor einem
       „terroristischen Flugzeugabsturz“.
       
       25 Aug 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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