# taz.de -- Füchtlingspolitik in Ungarn: Aus den Städten verbannt
       
       > Ungarn verlegt Geflüchtete in urbane Randgebiete. Übergangsunterkünfte
       > werden als Zeltlager eingerichtet, eines davon an der Grenze zu Serbien.
       
 (IMG) Bild: Flüchtlinge nutzen den Eingang zu einer Zugstation in Budapest als Schlafplatz.
       
       Budapest afp | Ungarn verlegt Flüchtlingsunterkünfte aus Städten in
       Randgebiete. Die Haltung der Regierung sei klar: Das Kabinett wolle die
       Unterkünfte aus den bewohnten Gebieten weg haben, erklärte ein Sprecher des
       Innenministeriums am Donnerstag. Übergangsunterkünfte würden als Zeltlager
       eingerichtet, sagte der Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Janos
       Lazar. Eines davon werde an der Grenze zu Serbien eingerichtet. Dann werde
       die örtliche Bevölkerung „nicht gestört durch die Massen an Flüchtlingen,
       sagte Lazar.
       
       Nach ungarischen Behördenangaben kamen in diesem Jahr bereits rund 81.000
       illegale Flüchtlinge nach Ungarn, allein rund 80.000 davon aus Serbien. Die
       meisten Flüchtlinge, die von Serbien nach Ungarn kommen, stammen aus dem
       Irak, Afghanistan, Syrien und dem Kosovo. Viele von ihnen wollen nach
       Österreich oder Deutschland weiterreisen. Serbien gehört nicht zum
       Schengen-Raum, das EU-Mitglied Ungarn schon. Die regulären Grenzübergänge
       zwischen Serbien und Ungarn sollen erhalten bleiben.
       
       Anfang der Woche begannen ungarische Soldaten mit dem [1][Bau eines
       umstrittenen Zauns an der Grenze zu Serbien]. Auf diese Weise will Budapest
       den Zustrom von Flüchtlingen begrenzt.
       
       Das erste 150 Meter lange Teilstück entstehe nahe der Ortschaft Morahalom
       rund 180 Kilometer südlich der Hauptstadt, teilten das Innen- und das
       Verteidigungsministerium mit. Bis Ende November soll der ganze Zaun fertig
       sein.
       
       17 Jul 2015
       
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