# taz.de -- Fuchsjagd in Großbritannien: Regierung zieht Gesetz zurück
       
       > Die Abstimmung über das Gesetz zur Fuchsjagd wurde abgesagt. Tierschützer
       > demonstrierten vor dem Parlament. Sie sprachen von „Sadismus“
       
 (IMG) Bild: Mittlerweile verboten: Fuchsjagd mit einem ganzen Rudel von Hunden (Archivbild von 1997).
       
       London afp | Nach wütenden Protesten von Tierschützern hat die britische
       Regierung eine geplante Gesetzesänderung zur Treibjagd auf Füchse
       zurückgezogen. Die für Mittwoch geplante Parlamentsabstimmung über den
       Entwurf finde nicht statt, verlautete am Dienstag aus Regierungskreisen.
       Ein neuer Termin für die Abstimmung wurde nicht genannt.
       
       Die konservative Regierung von Premierminister David Cameron hatte die
       geplanten Änderungen am 2004 von der sozialdemokratischen
       Vorgängerregierung erlassenen Verbot der Treibjagd auf Füchse als reine
       Anpassung der Vorschriften zwischen Schottland und England dargestellt.
       Vorgesehen war, dass Landbesitzer in England und Wales künftig wieder mit
       Hundemeuten Füchse jagen und töten dürfen. Nach derzeitigem Recht dürfen
       höchstens zwei Hunde bei der Fuchsjagd eingesetzt werden.
       
       Diese dürfen die Füchse aber nicht mehr totbeißen, der Jäger muss die Beute
       erschießen. Das gilt auch für Schottland – dort sind aber mehr Hunde
       erlaubt. Die britische Regierung hatte vorgeschlagen, das englische und
       walisische Gesetz dem schottischen anzupassen und eine offene Abstimmung
       geplant.
       
       Grund für die Absage ist, dass die 56 Abgeordneten der schottischen
       Nationalpartei SNP angekündigt haben, gegen die Änderung zu stimmen, und
       der Vorschlag damit praktisch keine Chance mehr hat. Normalerweise halten
       die Schotten sich heraus, wenn es um Gesetze geht, die sie nicht betreffen.
       
       Das Verbot der Treibjagd war eines der umstrittensten Gesetze in der
       britischen Geschichte. Es wurde 2004 erst nach 700 Stunden Debatten vom
       Parlament verabschiedet. Am Dienstag demonstrierten Gegner der Fuchsjagd
       vor dem Parlamentsgebäude in London. Queen-Gitarrist Brian May, Vizechef
       der Tierschutzorganisation RSPCA, warf den Anhängern der Fuchsjagd
       „Sadismus“ vor und sagte, es mache ihnen Freude, „Schmerz zu verursachen“.
       
       14 Jul 2015
       
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