# taz.de -- Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt: Mehr Geld für Länder und Kommunen
       
       > Der Bund will sich mit zusätzlichen 500 Millionen Euro an der
       > Flüchtlingshilfe beteiligen. Die Kommunen sprechen von einem noch höheren
       > Mehrbedarf.
       
 (IMG) Bild: Ein Junge in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Mecklenburg-Vorpommern
       
       Berlin afp | Beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt hat der Bund Ländern und
       Kommunen eine Verdopplung seiner finanziellen Unterstützung im laufenden
       Jahr zugesagt. Die pauschale Hilfe werde 2015 um 500 Millionen auf eine
       Milliarde Euro aufgestockt, teilte das Bundesinnenministerium nach den
       Beratungen am Donnerstagabend in Berlin mit. Ab 2016 werde sich der Bund
       „strukturell und dauerhaft“ an den Kosten bei der Versorgung von
       Flüchtlingen beteiligen.
       
       Eine für das kommende Jahr geplante Zahlung von 500 Millionen Euro werde
       auf 2015 vorgezogen, hieß es in der Erklärung des Ministeriums nach den
       Beratungen im Kanzleramt. Eine Hilfe in gleicher Höhe war den Ländern und
       Kommunen für die Versorgung der Flüchtlinge für das laufende Jahr bereits
       zugesagt worden.
       
       Genaueres soll im Herbst entschieden werden. Für kommenden Donnerstag ist
       ein weiteres Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den
       Regierungschefs der Länder geplant, bei dem konkrete Maßnahmen verabredet
       werden sollen.
       
       „Bund und Länder sind sich einig, dass sie zur Bewältigung der großen Zahl
       der Flüchtlinge und Asylbewerber in einer Verantwortungsgemeinschaft
       stehen“, hieß es weiter. Sie stimmten überdies mit den Kommunen überein,
       „dass durch gemeinsame Anstrengungen klarer unterschieden werden muss
       zwischen denen, die Schutz brauchen, und denen, die keine Bleibeperspektive
       haben“.
       
       ## Kommunen für mehr Erstaufnahmeeinrichtungen
       
       Die Ministerpräsidenten der Länder und der Deutsche Städte- und
       Gemeindebund hatten den Bund vor dem Gipfeltreffen angesichts der
       steigenden Zahl von Flüchtlingen aufgerufen, deutlich mehr Geld als bislang
       bereitzustellen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und
       Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte vorab im Deutschlandfunk, über die
       Jahre würden mehrstellige Milliardenbeträge benötigt – auch für
       Bauprojekte, da die Menschen oftmals nicht in ihre zerstörten Heimatländer
       zurückkehren könnten. An die Länder appellierte er, die Zahl der
       Erstaufnahmeeinrichtungen deutlich zu erhöhen.
       
       Hintergrund der Beratungen ist die steigende Zahl von Flüchtlingen: Die
       Bundesregierung rechnet für 2015 mit 450.000 Asylanträgen, davon 400.000
       Neuanträge. Dies wäre doppelt so viel wie im Vorjahr.
       
       12 Jun 2015
       
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