# taz.de -- Europäischer Druckwasserreaktor: Und noch mehr Probleme für Areva
       
       > Behörden stellten beim EPR in Frankreich Funktionsschwierigkeiten an den
       > Sicherheitsventilen fest. Erst im April gab es schwerwiegende Probleme.
       
 (IMG) Bild: Alles unter Kontrolle? Kontollzentrale in Flamanville.
       
       Paris afp | Die technischen Probleme beim neuen Europäischen
       Druckwasserreaktor (EPR) in Frankreich reißen nicht ab: Das staatliche
       Institut für Strahlenschutz und Nukleare Sicherheit (IRSN) hat
       „Funktionsschwierigkeiten“ bei den Sicherheitsventilen der neuen Atomanlage
       im nordfranzösischen Flamanville ausgemacht, wie es am Montagabend in Paris
       mitteilte.
       
       Der Stromkonzern EDF müsse als Betreiber eine Antwort auf die Probleme
       finden. Bei dem im Bau befindlichen EPR hatte die französische Atomaufsicht
       ASN erst Anfang April schwerwiegende Probleme am Reaktorbehälter bemängelt.
       
       Das IRSN reagierte nun [1][auf einen Bericht] der Rechercheplattform
       Médiapart, die über einen „vertraulichen Bericht“ des Instituts vom Februar
       zu den Sicherheitsventilen berichtet hatte. Diese Ventile sind ein
       zentraler Teil der Sicherheit der EPR-Reaktoren. Durch sie wird der
       Wasserdruck im Primärkreislauf im Reaktorkern geregelt.
       
       Das Institut hob hervor, es gebe keinen „vertraulichen Bericht“, weil die
       Untersuchung noch andauere. Es habe aber eine „vorbereitende Sitzung“ mit
       der Atomaufsicht zu dem Problem gegeben. Tests von EDF hätten
       Schwierigkeiten bei der Öffnung und Schließung der Ventile zum Vorschein
       gebracht. Derzeit könnte noch nicht geschlussfolgert werden, dass es sich
       um ein „schwerwiegendes“ Problem handle. Das Institut will seine
       abschließende Stellungnahme zu den Ventilen im Sommer der ASN zuleiten.
       
       Der Atomkonzern Areva, der den EPR konzipiert hat, sprach von einer
       „normalen Arbeit“ zur Überprüfung der Ausrüstung. Neben der Anlage in
       Flamanville, die im Jahr 2017 ans Netz gehen soll, sind noch drei weitere
       EPR-Reaktoren weltweit im Bau. Eine Anlage in China soll bereits Ende
       dieses Jahres ans Netz gehen.
       
       Areva steckt auch wegen der Schwierigkeiten beim EPR in massiven
       finanziellen Schwierigkeiten. Der staatliche Konzern wird derzeit
       aufgespalten.
       
       9 Jun 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.mediapart.fr/journal/economie/080615/epr-flamanville-de-nouvelles-et-graves-anomalies-au-coeur-du-reacteur
       
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