# taz.de -- Kommentar Meisner-Beschimpfung: Überkandidelte Empörung
       
       > Die Vokabel "Hassprediger" darf offenbar nur für Muslimisches verwendet
       > werden? Die Sprachinszenierung des Grünen-Abgeordneten Volker Beck traf
       > jedenfalls den Richtigen.
       
       Neulich hatte sich Claudia Roth über den Augsburger Bischof Walter Mixa
       aufgeregt - und ihn einen "durchgeknallten, spalterischen Oberfundi"
       genannt. Nun hat sich Roths männliche Politprofilentsprechung, der
       Abgeordnete Volker Beck, ebenfalls aus dem Fenster gelehnt und den Kardinal
       Joachim Meisner einen "Hassprediger" gescholten, weil der die Eingetragene
       Lebenspartnerschaft (bekannt als: Homoehe) als eine die Menschheit zugrunde
       richtende Institution begreift.
       
       Beck muss sich nun Kritik gefallen lassen, weil die Vokabel "Hassprediger"
       wohl nur für Muslimisches benützt werden darf. Falsch: Ein in Deutschland
       sprechender Imam unterscheidet sich von einem Bischof nur dadurch, dass
       Ersterer hier nicht über die gleiche Macht verfügt wie Zweiterer.
       
       Misslich aber ist, dass nur Roth wie Beck Worte wider die Kleriker finden -
       und kein Liberaler, kein Sozialdemokrat und Linker einstimmen mag. Feiges
       Pack! Dass Roth neulich wie aktuell Beck sich eines überkandidelten,
       pseudoempörten Tremolos bedienten, als ob sie nicht wüssten, mit wem sie es
       zu tun haben, darf natürlich gesehen werden. Eine wohlfeile
       Sprachinszenierung zum Wochenende, um ja bei den Zeitungen nicht vergessen
       zu werden. Typisch Beck. Aber es traf den Richtigen.
       
       28 Oct 2007
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jan Feddersen
       
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