# taz.de -- Bahn-Tarifstreit: Eine Einigung wird schwierig
       
       > Bislang sind sich Bahn und Lokführergewerkschaft noch nicht
       > nähergekommen. Die Bahn-Angebote haben Tücken.
       
 (IMG) Bild: Bislang von den Streiks nicht betroffen: ICE-Zug
       
       BERLIN taz Der Tarifkonflikt zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der
       Deutschen Bahn AG währt schon mehrere Monate - bislang sind sich beide
       Seiten nicht nähergekommen. Und vor einem ersten Muskelspiel im Güter- und
       Fernverkehr ist das auch nicht zu erwarten. Dafür geht es für beide Seiten
       um zu viel: grundsätzlich wie konkret. Schließlich fordert die GDL einen
       eigenständigen Tarifvertrag für das Fahrpersonal - also Lokführer,
       Schaffner und Zugkellner - sowie 31 Prozent mehr Lohn.
       
       Entscheidend bei der Lösung des Konfliktes ist nicht die Höhe des
       Lohnzuwachses, sondern ob die zentrale Forderung der GDL erfüllt wird, die
       einen separaten Tarifvertrag verlangt. Damit wäre sie als Tarifpartei
       anerkannt. Ein möglicher Kompromiss, der sich während der
       Moderationsgespräche im Sommer andeutete: Die Lokführer kriegen ihren
       eigenen Tarifvertrag, das übrige Zugpersonal jedoch nicht.
       
       Was hat die Bahn der GDL bislang angeboten? Alle bisherigen Offerten der
       Bahn orientierten sich am Abschluss mit der Tarifgemeinschaft (TG) aus
       Transnet und der Bahnbeamtengewerkschaft GDBA. Diesen Abschluss, der
       Lohnerhöhungen von 4,5 Prozent ab Januar 2008 vorsieht, soll die GDL
       zunächst übernehmen; hinzu könnten einige lokführerspezifische Regelungen
       kommen. Die GDL lehnt dies kategorisch ab.
       
       Zusätzlich zum TG-Tarifvertrag bietet die Bahn nach eigenen Angaben
       Lohnerhöhungen von zehn Prozent sowie Einmalzahlungen. Eine Gewerkschaft,
       die etwas auf sich hält, kann solche Angebote nicht annehmen, denn diese
       haben einige Haken. Nach dem TG-Abschluss bekommen alle Bahnbeschäftigten
       für dieses Jahr eine Mitarbeiterbeteiligung von 600 Euro; zusätzlich dazu
       bietet die Bahn den Lokführern jetzt 1.400 Euro - wenn sie sich zwei
       Überstunden je Woche auszahlen lassen. Die Einmalzahlung für Lokführer
       besteht also zu einem Großteil aus der schlichten Vergütung von Überstunden
       - diese können allerdings nach der bisherigen Regelung nicht einfach in
       Geld umgewandelt werden. Auch die enorm klingende Lohnerhöhung von zehn
       Prozent hat ihrer Tücken: Dafür sollen die Lokführer nämlich zwei Stunden
       pro Woche länger arbeiten.
       
       3 Nov 2007
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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