# taz.de -- Hoffest-Sponsoring: Koalition unterstützt Geheimhaltung
       
       > Der Senat mag nicht verraten, welcher Geldgeber wie viel für Klaus
       > Wowereits Hoffest im Roten Rathaus spendet. Die Fraktionen von SPD und
       > Linken unterstützen diese Linie.
       
 (IMG) Bild: Hoffeste feiern ist, trotz schlechter Wahlumfragen, bei den SPD-Genossen samt Spitze sehr beliebt. Aber welcher Sponsor das Bier zahlt, wollen sie nicht verraten.
       
       SPD und Linke haben keine Einwände gegen die unvollständige Sponsoringliste
       des Senates. Christian Gaebler, parlamentarischer Geschäftsführer der
       SPD-Fraktion, findet es nicht notwendig, die Höhe der Spenden für das
       Hoffest im Roten Rathaus offenzulegen. "Jeder, der dort anwesend ist, kann
       sich ein Bild machen", so Gaebler. Schließlich würden die Sponsoren sich
       auf dem Hoffest auf Ständen präsentieren. Zu dem Hoffest werden rund 4.000
       Gäste geladen, darunter auch eine Reihe von Journalisten. "Ich sehe jetzt
       keine besondere Relevanz dabei, dass hier die Spendensummen genannt
       werden", so Gaebler.
       
       Das Abgeordnetenhaus hatte im September 2008 den Senat aufgefordert, alle
       zwei Jahre einen "Bericht über die Leistungen privater und öffentlicher
       Unternehmen in Form von Sponsoring in den Senatsverwaltungen zu
       veröffentlichen". In dem Bericht steht etwa, dass Vattenfall im vergangenen
       Jahr 238.000 Euro für die Instandhaltung des Brandenburger Tores zahlte.
       
       Die Transparenzpflicht gilt aber nicht für das jährliche Fest des
       Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) im Roten Rathaus. Denn für
       das Fest, das vollständig durch Sponsoren finanziert wird, wirbt die
       Senatskanzlei die Gelder nicht selbst ein, sondern sie beauftragt die
       Berlin Partner GmbH damit. Es ist nur bekannt, welche rund 90 Unternehmen
       zu den Sponsoren gehören - darunter etwa die Post, Germanwings, Hochtief,
       Vattenfall, die BSR und Siemens. Nicht bekannt ist, wer wie viel gibt.
       
       Abgeordnete der Oppositionsfraktionen CDU, Grüne und FDP hatten völlige
       Transparenz gefordert. Auch der Anti-Korruptions-Beauftragte des Senats,
       Oberstaatsanwalt Hans Jürgen Fätkinhäuer, hatte im taz-Interview gesagt:
       "Was nicht in so einem Bericht auftaucht, hat einen Beigeschmack."
       Transparenz sei wichtig, denn: "Wer bestechen will, scheut in der Regel die
       Öffentlichkeit."
       
       Für Marion Seelig, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, ist
       das Hoffest allerdings "ein Aushängeschild für die ganze Stadt und völlig
       überparteilich". Man könne das also nicht vergleichen mit dem Sponsoring
       etwa für die Bauverwaltung. Die Höhe der Sponsorings müsse daher hier nicht
       veröffentlicht werden. Seelig ist auf das nächste Hoffest gespannt: "Dann
       möchte ich mal schauen, ob die Vertreter der Oppositionsparteien, die sich
       jetzt so erregen, da anwesend sein werden."
       
       10 Aug 2009
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Heiser
       
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