# taz.de -- Kommentar Babyklappen-Konkurrenz: Hilfe im Wettbewerb
> Es geht hier um die Konkurrenz zweier Hilfssysteme: Der Verein Sternipark
> betreibt in Hamburg auch Babyklappen. Hier werden die Kinder nicht gleich
> dem Amt gemeldet, was dem Träger heftige Kritik der Behörde einbrachte.
(IMG) Bild: Babys entsorgt - und ihr Grundrecht auf das Wissen ihrer Abstammung gleich mit.
Ein Appell der zu Herzen geht: Die Hamburger Sozialbehörde fordert eine
Mutter, die ihr Baby anonym zur Welt brachte und in einer städtischen
Babyklappe abgab, über die Medien auf, sich zu melden. Man werde ihr alle
erdenklichen Hilfen vermitteln. Eine Story, die gut ausgehen könnte, oder
auch schlecht.
Es geht hier um die Konkurrenz zweier Hilfssysteme: Der Verein Sternipark
betreibt in Hamburg auch Babyklappen. Hier werden die Kinder nicht gleich
dem Amt gemeldet, was dem Träger heftige Kritik der Behörde einbrachte.
Aber im vergangen Jahr holte in drei von vier Fällen die Mutter ihr Kind
später zu sich. Seltener gelingt dies bei den Babyklappen der
Krankenhäuser, die das Jugendamt gleich mit einbeziehen.
Im Streit um den richtigen Weg gibt es eine argumentative Patt-Situation.
Der öffentliche Aufruf des Sozialsenators ist sicher darauf abgezielt,
konkret der Mutter und dem Kind zu helfen. Für das Kind ist es wichtig,
seine Wurzeln, seine Herkunft zu kennen.
Der Aufruf birgt aber auch die Gefahr, dass Frauen davon abgehalten werden,
ihr Kind in einer Babyklappe abzugeben, weil sie anschließend die
Aufmerksamkeit der Medien fürchten müssen. Könnte sein, dass sich Nachbarn
melden, sie hätten eine vor kurzem noch schwangere Frau bemerkt. Ein
Experiment mit ungewissem Ausgang.
8 Jan 2010
## AUTOREN
(DIR) Kaija Kutter
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