# taz.de -- Portrait Cecilia Malmström: Kommissarin im Wespennest
       
       > Cecilia Malmström, erklärte Feministin, will "mit den dunklen Ecken des
       > Internets aufräumen". Bevor sie Kommissarin wurde, forschte und lehrte
       > die zweifache Mutter in Göteborg.
       
 (IMG) Bild: Cecilia Malmström will "mit den dunklen Ecken aufräumen".
       
       Nach sechs Wochen im Amt zog Cecilia Malmström in ihrem Blog Bilanz: "Es
       war unerhört spannend und intensiv." Und es war kein erfolgreicher Start
       für die neue EU-Innenkommissarin. Gleich mit ihrer ersten, wenn auch noch
       vom Vorgänger geerbten Vorlage musste die 41-jährige Schwedin im
       EU-Parlament eine Abstimmungsniederlage einstecken: beim Swift-Abkommen zur
       Übermittlung von Bankdaten in die USA. Als Liberale, die stets eine gesunde
       Skepsis gegenüber dem Überwachungsstaat auszeichnete, dürfte sie darüber
       aber persönlich nicht allzu unglücklich gewesen sein.
       
       Wenn Malmström nun "die dunklen Ecken des Internets aufräumen" will, ist
       das für die Feministin, die sich schon immer stark gegen Trafficking,
       Kindesmissbrauch und Menschenhandel engagierte, sicher eine
       Herzensangelegenheit. Dass eine Blockade von Kinderpornoseiten dazu aber
       eher nicht taugt, müsste sie eigentlich aus den Erfahrungen im eigenen Land
       wissen. Dort gibt es eine von der Polizei erstellte Sperrliste seit fünf
       Jahren. Doch diese Sperre erwies sich eher als kontraproduktiv, nämlich als
       leicht zu umgehen und geradezu als Wegweiser zu einschlägigem Material.
       
       Hoffentlich lasse sich Malmström in Brüssel nicht in eine
       Schlagstockpolitikerin verwandeln, meinte eine Kommentatorin schon bei
       ihrem Amtsantritt. Mit ihrem Verantwortungsbereich - Asyl, Einwanderung,
       Verbrechensbekämpfung - sei sie in einem Wespennest gelandet.
       
       Die Mutter von Zwillingen forschte und lehrte Staatswissenschaften in
       Göteborg, bevor sie 2004 EU-Abgeordnete und 2006 Schwedens EU-Ministerin
       wurde. Die "überzeugte Europäerin", die in Frankreich aufwuchs und
       zeitweise in Barcelona und Stuttgart lebte, beherrscht sechs Sprachen und
       unterstützt "Expo", eine schwedische Initiative gegen Rassismus.
       
       29 Mar 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reinhard Wolff
       
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 (DIR) Schwerpunkt Überwachung
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