# taz.de -- Ölpest im Golf von Mexiko: Ermittlungen gegen BP
       
       > Die US-Behörden gehen strafrechtlich gegen BP vor. Gesetzesverstöße will
       > US-Justizminister Eric Holfer mit einer energischen Antwort begegnen. Am
       > Mittwoch versucht BP erneut, das Loch zu schließen.
       
 (IMG) Bild: Alle Augen auf Obama: Der US-Präsident sagt Rechtsbrechern im Ölgeschäft den Kampf an.
       
       NEW ORLEANS/WASHINGTON apn/reuters | Die US-Bundesbehörden haben
       strafrechtliche Ermittlungen zur Ölpest im Golf von Mexiko eingeleitet.
       Gegen wen sich diese genau richten könnten, sagte US-Justizminister Eric
       Holder am Dienstag nicht. Die Handlungen aller Beteiligten würden genau
       geprüft, und bei Hinweisen auf vorschriftswidriges Verhalten werde eine
       sehr energische Antwort folgen.
       
       US-Präsident Barack Obama hat der Bevölkerung eine umfassende Untersuchung
       versprochen. Sollten die Gesetze nicht ausgereicht haben, um die
       Verschmutzung zu verhindern, werde die Regierung diese ändern, sagte Obama
       am Dienstag nach einem Treffen mit Mitgliedern der eingerichteten
       Untersuchungskommission in Washington.
       
       "Wenn unsere Gesetze gebrochen worden sein sollten und dies zu Tod und
       Zerstörung geführt haben sollte, gelobe ich hiermit, dass wir die
       Verantwortlichen im Namen der Opfer und der Menschen im Golf vor Gericht
       bringen", sagte Obama, der in den USA wegen des bislang erfolglosen
       Krisenmanagements unter Druck steht.
       
       Alle Versuche, das offene Bohrloch unter Wasser zu schließen, blieben
       bislang erfolglos. Die "Deepwater Horizon" des Ölkonzerns BP versank
       bereits vor rund sechs Wochen im Golf von Mexiko. Die Ölpest ist die größte
       in der Geschichte der USA. Ausläufer des Ölteppichs erreichen mittlerweile
       auch den Staat Mississippi.
       
       Nach mehreren gescheiterten Versuchen startet BP am Mittwoch einen neuen
       Anlauf zur Eindämmung der Umweltkatastrophe. Angesichts der am Dienstag
       begonnenen Hurrikan-Saison schätzen Experten die Erfolgsaussichten
       allerdings als gering ein. Unterseebote sollen laut BP das Steigrohr
       absägen und ein Ventil aufsetzen, so dass das austretende Öl zum größten
       Teil kontrolliert an die Oberfläche gebracht werden kann. Nach Angaben der
       US-Regierung hat BP verschwiegen, mit welchen Risiken der neue Versuch
       verbunden ist.
       
       Ein Berater des Weißen Hauses hatte am Wochenende erklärt, durch das
       Absägen des beschädigten Steigrohrs könnten zunächst rund 20 Prozent mehr
       Öl austreten als zuvor. BP erklärte, man rechne nicht mit einer
       signifikanten Zunahme. Bei der Äußerung des Konzerns sei ihm nicht wohl,
       sagte Regierungssprecher Robert Gibbs am Dienstag. Auf die Frage, ob das
       Weiße Haus BP misstraue, antwortete Gibbs nicht direkt.
       
       2 Jun 2010
       
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