# taz.de -- Social Media in Unternehmen: Direkte Leitung zum E-Kunden
> Twittern, anstatt in der Warteschleife zu hängen: Firmen könnten die
> Netz-Konsumenten über direkte Kanäle erreichen. Doch deutsche Firmen
> zögern bei der Nutzung.
(IMG) Bild: Twitter statt Hotline – Social Media in Unternehmen.
Eine kurze Nachricht bei Twitter mit dem passenden Hashtag und schon ist
das Unternehmen informiert. Unternehmensname in die Suchleiste auf Facebook
eintragen, schon erscheint die Unternehmensseite. Es könnte so einfach
sein.
Wenn die Unternehmen denn aufmerksam sind und offen für das Netz. Medien-
und Technologieunternehmen wie [1][tagesschau.de] oder [2][Dell] nutzen das
Internet bereits ausgiebig, um dem Unternehmen ein Gesicht zu verleihen,
Einblicke zu liefern oder besondere Angebote zu verbreiten. Jedoch merken
die Nutzer dabei schnell, ob die neuen Kanäle nur für platte Werbung und
geistlose PR, oder für wirkliche Kommunikation genutzt werden.
Eine [3][Umfrage] der DPA-Tochter news aktuell und Faktenkontor zeigt: Die
Wirtschaft steht Social Media positiv gegenüber und ist interessiert. Die
meisten der 1.700 Befragten aus PR-Agenturen und Pressestellen räumen aber
auch ein, dass es in ihrem Unternehmen aktuell noch keine Strategie für die
Nutzung dieser Kommunikationswege gibt, "man ist noch in der Planung".
Komplett verschlossen gegenüber Social Media ist eine Minderheit von
immerhin etwa 4 Prozent.
Insbesondere große Unternehmen mit über 5000 Mitarbeitern setzten auf
Social Media. 39,8 Prozent der großen Unternehmen hat bereits eine
Strategie, keines lehnt den Nutzen kategorisch ab. Wo kleine Unternehmen
direkten und persönlichen Kundenkontakt leisten können, versuchen große die
Kommunikationsflut mit den neuen, vernetzen Wegen zu bewältigen.
Twitter und Co können ein mächtiges Instrument sein – Stolperfallen gibt es
aber auch. Genauso, wie die Mitarbeiter von Hotlines auf Telefongespräche
trainiert werden, müssen die Unternehmen auch die Nutzung von Social Media
lernen. Eine undurchdachte Meldung kann sich über Netzwerke, Foren und
Mund-zu-Mund-Propaganda wie ein Lauffeuer verbreiten. Einmal online, nicht
mehr unter Kontrolle.
Das spürte zum Beispiel die New Yorker Werbeagentur Taxi, als sie ein
[4][Werbevideo] für eine Schmerztablette im Netz verbreitete. Der Spot, der
jungen Müttern, die ihr Kind in einem Tragetuch tragen, eine tägliche
Schmerztablette bei Rückenproblemen empfiehlt, führte zu einer
PR-Katastrophe. Twitter und Blogs verbreiteten das Video gnadenlos, die
Reichweite war für die Werbeagentur ein großer Erfolg – nur leider mit
misslungener Botschaft.
3 Jun 2010
## LINKS
(DIR) [1] http://blog.tagesschau.de/
(DIR) [2] http://twitter.com/delloutlet
(DIR) [3] http://www.presseportal.de/pm/6344/1624229/news_aktuell_gmbh
(DIR) [4] http://www.youtube.com/watch?v=Mztymu72l7c
## AUTOREN
(DIR) Dominik Schmidt
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