# taz.de -- Kommentar Kita-Gebühren: Erschreckende Koalition
> Christoph Ahlhaus (CDU) kann sich eine Rücknahme der
> Kita-Gebührenerhöhung vorstellen - wenn anderswo gespart werde.
(IMG) Bild: Gegen höhere Kita-Gebühren: 42.500 Unterschriften brachten Eltern im Juni in die Bürgerschaft.
Christoph Ahlhaus (CDU) stellt die ersten Wohltaten in Aussicht: Er könne
sich eine Rücknahme der Kita-Gebührenerhöhung vorstellen, sagt der
Bürgermeister-Anwärter - wenn das Geld anderswo eingespart werde. Und
Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan sekundiert ebenso artig wie beleidigt,
die Bürger hätten "entschieden, dass wir weniger Geld für Bildung ausgeben
sollen" - und wirft die 18 Millionen Euro im Jahr, die für mehr Lehrer in
den Primarschulen eingeplant waren, in den Spartopf. Schwarz-Grün
funktioniert zwei Tage nach dem großen Knall schon wieder erschreckend gut.
Erschreckend, weil es die reine Klientelpolitik ist, die hier laut
ventiliert wird: Es sind die wohlsituierten Wähler von CDU und GAL, die
profitieren würden, wenn die Erhöhung nicht käme. Frech ist, wie Harburgs
CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer Eltern in sozialen Brennpunkten
instrumentalisiert: Sie könnten ihre Kinder aus Kostengründen nicht in die
Kita bringen. Arme Eltern werden schlimmstenfalls ein paar Euro für die
Essengeld-Erhöhung zahlen. Wenn sie dagegenrechnen, was das Essen zuhause
kostet, dürfte eine Abmeldung der Kinder vom Tisch sein.
Was Schwarz-Grün eint, ist die Angst vor dem Volk. Das nächste
Volksbegehren steht vor der Tür: Gegen die Kita-Gebührenerhöhung. Es soll
nicht den schwarz-grünen Neustart vermasseln.
21 Jul 2010
## AUTOREN
(DIR) Jan Kahlcke
## ARTIKEL ZUM THEMA
(DIR) Betreuung: Kinder wieder günstiger
Ohne Schulreform spart Hamburg viel Geld. Warum die Kita-Gebühren dennoch
angehoben werden, fragen Kritiker. Schwarz-Grün diskutiert Abschaffung der
Erhöhung.