# taz.de -- Flutkatastrophe Pakistan: Islamistische Helfer raus!
       
       > Regierung will radikale Gruppen von den Opfern fernhalten. Hilfswerke
       > wollen erst mal überhaupt an die Opfer herankommen. Deutsche
       > Spendenbereitschaft sehr zurückhaltend.
       
 (IMG) Bild: In Sorge vor den Islamisten: Pakistans Innenminister Rehman Malik.
       
       ISLAMABAD rtr/epd/dpa/ap | Pakistan sagt islamistischen Hilfsorganisationen
       in den Flutgebieten den Kampf an. Verbotene Stiftungen würden von den
       überschwemmten Gebieten ferngehalten, sagte Innenminister Rehman Malik
       gestern. Weil die Regierung den Flutopfern nur ungenügend hilft, mehren
       sich Befürchtungen, dass radikalislamische Gruppen dieses Vakuum ausnutzen.
       
       "Wir werden die Mitglieder von verbotenen Organisationen festnehmen, die
       Spenden einsammeln und werden sie unter dem Anti-Terror-Gesetz vor Gericht
       stellen", sagte Malik. "Wir dürfen nicht erlauben, dass Terroristen von
       dieser Katastrophe profitieren", sagte auch Pakistans Außenminister bei
       einer Sitzung der UN-Vollversammlung .
       
       US-Außenministerin Hillary Clinton sagte bei der UN-Sitzung eine
       Aufstockung der US-Hilfen auf über 150 Millionen Dollar zu. Großbritannien
       stockte seine Hilfen auf umgerechnet 100 Millionen Dollar auf. Die
       humanitäre UN-Koordinierungsstelle OCHA meldete, für den 460 Millionen
       Dollar umfassenden UN-Nothilfeappell seien bis gestern knapp 254 Millionen
       Dollar eingegangen und weitere 54 Millionen zugesagt. Nach tagelangem
       Zögern nahm Pakistan gestern auch ein Hilfsangebot Indiens über fünf
       Millionen Dollar an.
       
       Trotzdem kommt die Hilfe kaum voran. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP)
       erklärte gestern, es gebe einen "massiven Bedarf" an Helikoptern, um auch
       in entlegenen Regionen Bedürftige versorgen zu können. Insgesamt verfügt
       das WFP derzeit über 15 Hubschrauber. Nach eigenen Angaben verfügt das WFP
       über Lebensmittelrationen für einen Monat für 1,2 Millionen Flutopfer, es
       benötigten jedoch sechs Millionen Menschen Nahrung. Die Nato plant nun eine
       Luftbrücke für Pakistan.
       
       Die private Spendenbereitschaft der Bundesbürger bleibt derweil weiter
       stark hinter früheren Katastrophen zurück. Dem ARD-Deutschlandtrend zufolge
       haben 12 Prozent der Bürger für die Flutopfer in Pakistan gespendet. 25
       Prozent wollen dies noch tun, 58 Prozent nicht. Zu einem ähnlichen
       Zeitpunkt nach dem Tsunami 2005 hätten dagegen nur 14 Prozent nicht spenden
       können oder wollen. Die wichtigsten Begründungen für das Nichtspenden seien
       bei 40 Prozent Finanznot und bei 29 Prozent die Befürchtung, dass die
       Mittel nicht ankommen.
       
       20 Aug 2010
       
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