# taz.de -- Wieczorek-Zeul über Klimaschutz in Ecuador: "Beispielhaftes Projekt"
       
       > Die frühere Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hofft auf eine
       > Fortsetzung des Yasuní-Projekts. Das Maß an ökologischem Umdenken in
       > Ecuador sei beeindruckend.
       
 (IMG) Bild: Das Yasuni-Projekt hat das Ziel, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Blick auf eine Pipeline im Yasuni Nationalpark in Equador.
       
       taz: Frau Wieczorek-Zeul, was halten Sie von den Plänen Ihres Nachfolgers
       Dirk Niebel, der Dschungel-statt-Öl-Initiative für den Yasuní-Park die
       Unterstützung zu entziehen? 
       
       Heidemarie Wieczorek-Zeul: Ich habe, wie auch der deutsche Bundestag, die
       Yasuní-Initiative immer außerordentlich unterstützt. Deswegen hoffe ich,
       dass diese Unterstützung fortgesetzt wird, zumal ja jetzt auch der
       Treuhandfonds beschlossen ist. Diese Initiative ist doch beispielhaft in
       ihrem Verzicht auf die Ölförderung und dem Ziel, die natürlichen
       Lebensgrundlagen zu erhalten.
       
       Wie erklären Sie sich, dass Herr Niebel gerade jetzt die Unterstützung
       aufkündigt? 
       
       Wie soll ich jetzt darüber spekulieren? Da müssen Sie ihn schon selber
       fragen.
       
       Gibt es im FDP-geführten BMZ einen neuen Blick auf das "linke" Südamerika? 
       
       Das kann ich nicht beurteilen. Ich finde, wir haben als Bundesrepublik ein
       hohes Interesse, fortschrittliche Länder wie Ecuador bei ihrer Haltung
       gegen Umweltzerstörung zu unterstützen. Und auch die Linie von Evo Morales
       in Bolivien habe ich immer unterstützt.
       
       Noch einmal: Warum ist Ihr Nachfolger gerade dabei, im Fall Ecuador den
       Konsens der letzten Jahre zu zertrümmern? 
       
       Das weiß ich nicht. Ich engagiere mich dafür, dass in dieser Frage
       Kontinuität erhalten bleibt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir im
       Bundestag weiterhin an einem Strang ziehen. Letzten Freitag habe ich eine
       Podiumsdiskussion mit dem ecuadorianischen Planungsminister gehabt - was er
       zu dem Umdenken in Ecuador gesagt hat, fand ich hoch interessant! Ich war
       beeindruckt von dem Maß an ökologischem Umdenken in Ecuador bis hin zur
       Frage einer Änderung ihrer Verfassung in diesem Sinne.
       
       Kennen Sie das verschlüsselte Fernschreiben, in dem sich im Februar 2009
       die deutsche Botschaft in Quito für die Ölförderung im Yasuní-Nationalpark
       stark gemacht hat? 
       
       Nein.
       
       Die Grüne Ute Koczy meint, auf der BMZ-Arbeitsebene habe es seit jeher
       Probleme bei der Unterstützung des ecuadorianischen Regierungsvorschlags
       gegeben. Können Sie das bestätigen? 
       
       Was ich politisch entschieden habe, war auch immer die Linie des Hauses.
       
       22 Sep 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gerhard Dilger
       
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