# taz.de -- Wirtschaftsnobelpreis bleibt Männerdomäne: Analysen für den Arbeitsmarkt
       
       > Zwei Amerikaner und ein britisch-zyprischer Forscher teilen sich den
       > diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis. Sie entwickelten Such-Theorien für
       > für unvollkommene Märkte.
       
 (IMG) Bild: Das Nobelkomitee bei der Verkündung der diesjährigen Preisträger in der Sparte Wirtschaft.
       
       STOCKHOLM dpa | Der Wirtschafts-Nobelpreis 2010 geht an zwei US-
       Wissenschaftler und einen Briten für ihre Untersuchung von
       Marktmechanismen. Wie die Schwedische Akademie am Montag in Stockholm
       mitteilte, teilen sich die US-Ökonomen Peter A. Diamond (70) und Dale T.
       Mortensen (71) den Preis mit dem Briten Christopher A. Pissarides (62), der
       auf Zypern geboren ist.
       
       Seit der ersten Vergabe des Ökonomie-Preises 1969 hat es unter 66
       Ausgezeichneten nur eine einzige Frau gegeben. Im vergangenen Jahr wurde
       die US-Wissenschaftlerin US-Forscher Elinor Ostrom zusammen mit ihrem
       Landsmann Oliver Williamson geehrt. Die ebenfalls gewaltige Dominanz von
       Preisträgern aus den Vereinigten Staaten hat sich durch die diesjährige
       Vergabe weiter verstärkt: Von 66 Preisträgern haben 52 ihre
       Forschungsarbeit an US-Instituten betrieben.
       
       Die Schwedische Akademie begründete ihre Entscheidung für 2010 damit, dass
       die drei Forscher unter anderem zentrale Fragen zur Funktionsweise des
       Arbeitsmarktes beantwortet hätten. Generell gehe es um Märkte, bei denen
       sich Anbieter und Käufer nicht direkt begegnen. Für den Arbeitsmarkt gehe
       es unter anderem um die Frage, warum es gleichzeitig eine hohe Zahl von
       Arbeitslosen bei starker Nachfrage nach Arbeitskraft geben könne. Die
       Politik habe sich die Erkenntnisse der drei in dem nach ihnen benannten
       Modell zunutze machen können.
       
       Pissarides sagte in einem Telefonat mit der Schwedischen Akademie kurz nach
       der Bekanntgabe, er sei über die Zuerkennung des Preises "ziemlich
       überrascht und sehr froh". Er teilt sich die Dotierung von umgerechnet 1,1
       Millionen Euro (zehn Mio. Kronen) mit seinen beiden US-Kollegen. "An das
       Geld habe ich überhaupt noch nicht gedacht", sagte Pissarides in London auf
       die Frage, was er mit dem Preisgeld machen will.
       
       Der Wirtschafts-Nobelpreis ist stark umstritten, weil er im Gegensatz zu
       den anderen fünf Nobelpreisen (Frieden, Literatur, Medizin, Physik und
       Chemie) nicht auf das Testament des schwedischen Erfinders und Unternehmers
       Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht. Der Preis wurde erst 1968 gestiftet
       und heißt offiziell "Preis der Reichsbank Schwedens für die ökonomische
       Wissenschaft zum Andenken an Alfred Nobel".
       
       Die drei diesjährigen Preisträger erhalten ihre Auszeichnungen am 10.
       Dezember zusammen mit den anderen Nobelpreisträgern aus der Hand des
       schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf in Stockholm. Nur der
       Friedensnobelpreis, der an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo geht,
       wird in Oslo überreicht. Alle zehn Preisträger dieses Jahres sind Männer.
       
       11 Oct 2010
       
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