# taz.de -- Erste Street View-Bilder im Netz: Die Google-Galerie
       
       > Seit Dienstag sind erstmals in Deutschland Bilder von Google Street View
       > zu sehen. Datenschützer kritisieren die Veröffentlichung, viele Bürger
       > lassen ihre Häuser unkenntlich machen.
       
 (IMG) Bild: Das Bundeskanzleramt, wie Google-Street-View es sieht.
       
       BERLIN dpa/dapd | Google gibt in Deutschland einen ersten Vorgeschmack auf
       seinen Online-Straßenatlas Street View. Der Internet-Konzern stellte in der
       Nacht zum Dienstag erste Straßenbilder ins Internet. Es geht zunächst aber
       nur um sechs Sehenswürdigkeiten, zehn Bundesliga-Stadien und wenige
       Straßenzüge einer Gemeinde im Allgäu. Auf breiter Front will Google den
       Street- View-Dienst mit Panorama-Ansichten von Straßen der 20 größten
       Städte Deutschlands bis Jahresende starten.
       
       Seit Dienstag kann man in Googles "Street-View-Galerie", die die Vorzüge
       des Dienstes demonstrieren soll, die Berliner Siegessäule umrunden und aus
       einiger Entfernung am Bundeskanzleramt "vorbeifahren". Mit dabei sind unter
       dem Stichwort "Kleine Deutschlandreise" auch der Dresdner Theaterplatz und
       der Königsplatz in München. Zudem gibt es eine Panorama-Ansicht aus dem
       Park am Schloss Solitude in Stuttgart zu sehen sowie einen Blick auf die
       Elbe von der Hamburger Köhlbrandbrücke.
       
       In der Gemeinde Oberstaufen im Allgäu kann man jetzt virtuell über die
       Bürgermeister-Hertlein-Straße fahren. Dort kann man dann nach wenigen
       Klicks auch sehen, wie ein unkenntlich gemachtes Haus aussieht: Ein
       verwischtes Viereck, als hätte jemand eine riesige Milchglas-Fensterscheibe
       vor das Gebäude gestellt.
       
       Oberstaufen hatte im August 2010 mit einem Internet-Video Google öffentlich
       eingeladen, Bilder seiner Straßen und Plätze in Street View verfügbar zu
       machen. Insgesamt haben den Angaben zufolge in dem Ort 16 Hausbewohner ihre
       Grundstücke unkenntlich machen lassen.
       
       Das ist ein Bild, das in den deutschen Straßenzügen von Street View
       häufiger auftauchen wird: Mehr als 244 000 Haushalte allein in den 20
       größten Städten hatten beantragt, ihre Wohnhäuser in dem Google-Dienst
       unkenntlich zu machen. Google betont, dies seien trotz der heftigen
       Diskussion vergangenen Monate nur knapp drei Prozent der betroffenen
       Haushalte.
       
       Datenschützer sprachen von bundesweit mehr als einer Million Haushalten,
       wenn der Anteil der Widersprüche auf das ganze Land hochgerechnet werde.
       Wenn auch nur ein Mieter eines Mehrfamilienhauses nicht in Street View
       will, wird das ganze Gebäude "verwischt" dargestellt. Die Aktion kann nicht
       rückgängig gemacht werden, da Google dafür die Originalbilder verändert.
       
       Oberstaufen gehört zwar nicht zu den 20 größten deutschen Städten, bekam
       zum Street-View-Start aber eine prominente Rolle, weil die dortige
       Tourismusgesellschaft von sich aus Google darum bat, Bilder der Gemeinde
       möglichst frühzeitig ins Netz zu stellen.
       
       Die 20 Städte sind Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund,
       Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover,
       Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.
       
       In der Street-View-Galerie kann man sich jetzt bereits die Münchner
       Allianz-Arena von innen und außen ansehen. Bei neun anderen
       Bundesliga-Stadien gibt es einen Panorama-Blick vom Spielfeld auf die
       Tribünen. Mit dabei sind etwa die AWD-Arena in Hannover, die BayArena in
       Leverkusen sowie auch der Signal Iduna Park in Dortmund und die
       Veltins-Arena in Gelsenkirchen.
       
       2 Nov 2010
       
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