# taz.de -- Berlusconi wehrt Misstrauensanträge ab: Rudelbildung im Abgeordnetenhaus
       
       > Italiens Ministerpräsident hat beide Misstrauensanträge abwehren können.
       > Im Abgeordnetenhaus kam es zu Handgreiflichkeiten. Die Abstimmung musste
       > zeitweilig unterbrochen werden.
       
 (IMG) Bild: Ein wilder Haufen: das Abgeordnetenhaus in Rom.
       
       ROM afp/dapd | Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat einen
       Misstrauensantrag der Opposition äußerst knapp abgewehrt. Bei der
       Abstimmung sprachen ihm am Dienstag in der Abgeordnetenkammer in Rom 311
       Parlamentarier das Misstrauen aus, 314 votierten für ihn.
       
       Während des Misstrauensvotums ist es auch zu Handgreiflichkeiten zwischen
       Parlamentsabgeordneten gekommen. Auslöser war die Abgeordnete Katia
       Polidori, die sich für Berlusconi aussprach und damit gegen den Willen
       ihrer Partei handelte. Durch die Auseinandersetzungen wurde die Abstimmung
       in der Abgeordnetenkammer zeitweilig unterbrochen.
       
       Der angeschlagene italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hatte
       vorher die Vertrauensfrage im Senat erwartungsgemäß gewonnen. Die Kammer
       sprach der Regierung am Dienstag mit 162 von 308 Stimmen das Vertrauen aus.
       Der Ausgang zweier noch ausstehender Misstrauensabstimmungen im
       Abgeordnetenhaus ist hingegen ungewiss.
       
       Kurz vor den Vertrauensabstimmungen im italienischen Parlament hatte sich
       Regierungschef Silvio Berlusconi bereits zuversichtlich gezeigt. "Ja,
       natürlich", sagte der der 74-jährige Politiker am Dienstag in Rom auf die
       Frage von Journalisten, ob er optimistisch sei. Berlusconi muss sich
       mehreren Vertrauensabstimmungen stellen.
       
       Während die Opposition zwei Misstrauensvoten im Abgeordnetenhaus
       angestrengt hatte, stellte im Senat die Regierung selbst die
       Vertrauensfrage. Dort verfügt Berlusconi über eine stabile Mehrheit, im
       Abgeordnetenhaus kann die Regierung dagegen nach dem Bruch mit Berlusconis
       früherem Verbündeten Gianfranco Fini nicht länger auf eine Mehrheit bauen.
       
       14 Dec 2010
       
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